Japan: Politikgetriebene Erneuerung inmitten struktureller Veränderungen

Japan: Politikgetriebene Erneuerung inmitten struktureller Veränderungen
Dina Ting, VP ETF Distribution EMA bei Franklin Templeton. (Bild: Franklin Templeton)

Von Dina Ting, VP ETF Distribution EMA bei Franklin Templeton

Japanische Aktien haben seit Jahresbeginn in US-Dollar gerechnet eine Rendite von rund 21 % erzielt, gestützt durch stärkere Gewinne, Verbesserungen in der Unternehmensführung und ein erneutes Interesse der Anleger. Globale Vermögensverwalter kehren zu japanischen Aktien und Anleihen zurück, angezogen vom Potenzial einer auf Reflation setzenden Regierung und der relativen Attraktivität im Vergleich zu den höher bewerteten Märkten in den USA und Europa.

Sanae Takaichi, die gerade noch Vorsitzende der regierenden Liberaldemokratischen Partei war, wurde kürzlich Japans erste Premierministerin. Ihre Ernennung löste das aus, was Marktbeobachter als „Takaichi-Trade“ bezeichnen – einen Anstieg der Aktiennachfrage, da der Markt verstärkte fiskalische Anreize und politische Kontinuität einpreiste.

Gleichzeitig untermauert die jüngste Anhebung der Wachstumsprognose für Japan für 2025 durch den Internationalen Währungsfonds (IWF) von 0,7 % auf 1,1 % die Erholung des Landes. Darüber hinaus zeigte eine Umfrage der Bank of Japan unter Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes zum zweiten Mal in Folge eine Verbesserung der Stimmung, was unserer Meinung nach auf eine zunehmende Dynamik bei den Unternehmensinvestitionen hindeuten könnte.

Dennoch bestehen weiterhin Risiken. Japans neu gebildete Koalition verfügt nicht über eine parlamentarische Mehrheit, die Umsetzung der Politik könnte sich als inkonsistent erweisen, und die Zollpolitik der USA sowie das schwache globale Wachstum zählen zu den potenziellen externen Gegenwinden.

Wenn es der Regierung Takaichi gelingt, ihre Reflationsagenda umzusetzen und stärkere globale Handelsbeziehungen zu fördern, könnte Japan unserer Meinung nach bis 2026 vom Mittelfeld zu einem Outperformer aufsteigen. Derzeit glauben wir, dass die Erneuerung der Politik, die Impulse seitens der Unternehmen und die verbesserte Stimmung Japan zu einem attraktiven Dreh- und Angelpunkt in der globalen Rotation machen. (Franklin Templeton/mc/ps)

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