Accenture: Unternehmenskultur ist der Schlüssel für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz

Accenture: Unternehmenskultur ist der Schlüssel für Gleichberechtigung am Arbeitsplatz
(Bild: Fotolia / sdecoret)

Zürich – Das Beratungsunternehmen Accenture identifiziert in seiner diesjährigen Studie „Getting to Equal 2018“ 40 Faktoren am Arbeitsplatz, die eine Kultur der Gleichberechtigung schaffen können – darunter 14 „kulturelle Treiber“ wie Gender Diversity als Top-Management-Aufgabe, flexible Arbeitszeit- und Arbeitsplatzmodelle sowie unternehmensweite Frauennetzwerke. Die Ergebnisse der Studie zeigen, durch welche Schritte Führungskräfte Gleichberechtigung beschleunigen und u.a. konkret das geschlechtsspezifische Lohngefälle verringern können.

Im Rahmen der Studie wurden mehr als 22.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus 34 Ländern – darunter 700 in der Schweiz – befragt, welchen Einflüssen die Kultur an ihrem Arbeitsplatz unterliegt. Tiefeninterviews und eine Analyse bereits veröffentlichter Daten zum Thema ergänzen die Umfrage.

„Unsere Untersuchung zeigt klar: Nicht nur Frauen profitieren von einer Unternehmenskultur, in der Frauen gefördert werden, sondern ebenso die Männer“, so Nicole Stuber-Berries, verantwortlich für die Women‘s Initiative in der Schweiz und Managing Director Financial Services bei Accenture Schweiz. „Die Erkenntnisse der Studie erinnern eindringlich daran, dass eine Kultur der Gleichberechtigung unerlässlich für die reale Gleichstellung zwischen Mann und Frau ist. Es sind Menschen, nicht Massnahmen, die im Unternehmen Inklusion und Vielfalt hervorbringen.“

In den untersuchten Unternehmen, in denen sich die Mehrheit der 40 definierten Faktoren wiederfindet, profitieren alle Mitarbeitende:

  • 97% der Mitarbeitenden sind zufrieden mit ihrer beruflichen Entwicklung
  • 98% der Mitarbeitenden streben eine Beförderung bzw. Weiterentwicklung an
  • 99% der Mitarbeitenden streben eine Führungsposition in ihrem Unternehmen an

und haben beide Geschlechter höhere Weiterentwicklungschancen:

  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen eine Managerposition erreichen, ist 43% höher. Es ist zudem 145% wahrscheinlicher, dass Frauen eine höhere Position wie Senior Manager oder Director erreichen.
  • Die Wahrscheinlichkeit, dass Männer eine Managerposition erreichen, ist 28% höher. Eine höhere Position wie Senior Manager oder Director erreichen Männer mit 126% höherer Wahrscheinlichkeit.

Auch wenn Frauen wie Männer von einer Implementierung der 40 definierten Faktoren am Arbeitsplatz profitieren, verschafft sie Frauen die grösseren Vorteile. Gliche das Arbeitsumfeld in der Schweiz überall demjenigen jener Unternehmen, in denen die Erfolgsfaktoren derzeit am stärksten verankert sind:

  • Kämen auf 100 männliche Manager 88 weibliche, was eine deutliche Steigerung des aktuellen Verhältnisses von 100 zu 56 bedeutete
  • Erhöhte sich das Arbeitsentgelt von Frauen um 73% bzw. um 42.416 US-Dollar pro Jahr
  • Verdiente eine Frau für jede 100 US-Dollar, die ein Mann einnimmt, 95 US-Dollar

Der aktuelle Report baut auf der Accenture Studie von 2017 auf, die zeigte, wie digitale Kompetenz und der Grad der Nutzung digitaler Technologien die Geschlechterlücke am Arbeitsplatz schliessen können. Die diesjährige Studie unterstreicht: Das Setzen und Verfolgen klarer Diversity-Ziele ist ein wichtiger Schritt für Führungskräfte, die ihre Unternehmenskultur stärken wollen.

„Die Kultur eines Unternehmens wird von der obersten Ebene bestimmt. Wer Frauen fördern will, macht die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zu einer strategischen Priorität der Führungsebene“, meint Nicole Berries-Stuber. „Unternehmen müssen sich den Blick für das Individuum bewahren, für dessen berufliche wie private Entwicklung. Erst dann fühlen sich Mitarbeitende wirklich akzeptiert und zugehörig.“

Die Ergebnisse in diesem Jahr untergliedern die 40 identifizierten Faktoren und 14 „kulturellen Treiber“ in drei Kategorien: Starke Führung, umfassender Massnahmenplan und motivierendes Arbeitsumfeld. Die wichtigsten Erkenntnisse für den schweizer Markt in den drei Kategorien lauten:

  • Starke Führung: In Unternehmen, deren Führungsriege sich daran messen lässt, ob ihre Bemühungen zur Gleichstellung fruchten, sind Frauen häufiger auf der Überholspur (28% im Vergleich zu 20%).
  • Umfassender Massnahmenplan: Das Engagement in einem Frauennetzwerk korreliert mit der Förderung von Frauen. Nur ein kleiner Anteil der befragten Frauen (16%) arbeitet in Unternehmen, in denen solche Netzwerke fehlen. In Unternehmen mit einem Frauennetzwerk, nutzen acht von zehn (79%) Frauen diese Netzwerke. Knapp zwei Drittel (64%) von ihnen sind Teil von Netzwerken, zu denen Frauen wie Männer gehören.
  • Motivierendes Arbeitsumfeld: Bestimmende Faktoren hier sind ein Arbeitgeber, der seinen Mitarbeitenden vertraut und diese Verantwortung übernehmen lässt. Ausserdem die Ermunterung, innovativ und kreativ tätig zu werden sowie die Freiheit, am Arbeitsplatz „man selbst“ sein zu können.

Wer kompetente Frauen interessieren will, so ein weiteres Ergebnis der Studie, tut gut daran, auf Diversität in der Belegschaft zu setzen. Sogenannte Fast-Track-Mitarbeiterinnen erreichen typischerweise innerhalb von fünf Jahren das Manager-Level und nehmen damit im Vergleich zu Kolleginnen und Kollegen mit ähnlicher Erfahrung schneller die Karrierestufen. 84 Prozent der befragten schweizer Arbeitnehmerinnen sagten aus, ihnen sei bekannt, dass ihr Unternehmen sich konkrete Ziele in Bezug auf eine diverse Arbeitnehmerschaft gesetzt habe. Die Fast-Track-Frauen haben für solcherlei Anstrengungen mit 96 Prozent eine deutlich geschärfte Aufmerksamkeit. (Accenture/mc)

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Accenture

Methodik
Für die Studie wurden mehr als 22.000 Männer und Frauen mit einem akademischen Abschluss in 34 Ländern befragt, darunter 700 Männer und Frauen in der Schweiz. Die Studie wurde durch ausführliche Interviews mit „Fast-Track“-Frauen ergänzt, die sich durch ihren Erfolg aus der Masse abgehoben haben. Darüber hinaus analysierte Accenture publizierte Daten zu Arbeitsplatzfragen, wie Arbeiterschaft, Entwicklung, Talentlücken, Unternehmenskultur, sexueller Belästigung, Unternehmensgeschlecht und Best Practice. Die Daten aus der Befragung wurden unter der Anwendung ökonometrischer Modelle ausgewertet, um die Faktoren für die berufliche Weiterentwicklung von Frauen zu identifizieren. Mithilfe des Modells wurde eine Reihe von „Was wäre wenn“-Fragen im Hinblick auf die angestrebte Weiterentwicklung und Reduktion der Lohnlücke geklärt und überprüft, ob sie die gewünschten Veränderungen einleiten.

Über Accenture
Accenture ist ein weltweit führendes Dienstleistungsunternehmen, das eine breite Palette von Services und Lösungen in den Bereichen Strategie, Consulting, Digital, Technologie und Operations anbietet. Mit umfassender Erfahrung und spezialisierten Fähigkeiten über mehr als 40 Branchen und alle Unternehmensfunktionen hinweg – gestützt auf das weltweit grösste Delivery-Netzwerk – arbeitet Accenture an der Schnittstelle von Business und Technologie, um Kunden dabei zu unterstützen, ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern und nachhaltigen Wert für ihre Stakeholder zu schaffen. Mit rund 435‘000 Mitarbeitern, die für Kunden in über 120 Ländern tätig sind, treibt Accenture Innovationen voran, um die Art und Weise, wie die Welt lebt und arbeitet, zu verbessern.  

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