Christoph Lüönd, Oracle: Digitale Disruption und auf Veränderungen vorbereitete Unternehmen

Christoph Lüönd, Oracle: Digitale Disruption und auf Veränderungen vorbereitete Unternehmen
Von Christoph Lüönd, ERP/EPM/SCM Sales Director Switzerland bei Oracle. (Foto: Oracle)

Vergessen Sie Ihre langfristigen Planungen. Wir befinden uns im Zeitalter der flexiblen Unternehmen

Bei seiner Rede auf der Modern Business Experience-Konferenz in London hat mein Kollege, Oracle VP für ERP und EPM Cloud, Steve Cox die digitale Disruption in fünf Hauptfaktoren unterteilt:

Faktor 1: Der globale Fachkräftemangel
Laut Cox machen sich 70 % der Finanzführungskräfte Sorgen um Personalfragen. Es wird zunehmend schwerer, die richtigen Mitarbeiter mit den richtigen Kompetenzen zur richtigen Zeit zu finden.

Faktor 2: Die Entwicklung der Roboter
Industrieroboter, die vor fünf Jahren noch 1,5 Millionen US-Dollar gekostet hätten, sind heute für nur 10.000 US-Dollar zu haben. Dadurch wagen immer mehr Unternehmen diese Investition. Der Verkauf von Robotern nahm in Asien laut World Robots Report zwischen 2010 und 2015 um 70 % zu. Amerikanische Unternehmen installierten im selben Zeitraum etwa 135.000 Industrieroboter .

Faktor 3: Die Transformation des Arbeitsmarkts
Es mag hart klingen, aber laut World Economic Forum werden mehr als 5 Millionen Jobs bis zum Jahr 2020 vom Arbeitsmarkt verschwinden. Dies gilt insbesondere für Stellen, die planbare physische Arbeit umfassen.

Faktor 4: Die Kundenerwartungen nehmen exponentiell zu
Im Zeitalter von Social Media erwarten Kunden von unternehmen mehr denn je eine aussergewöhnliche Geschwindigkeit und Servicequalität. 53 % der Verbraucher erwarten eine Reaktion innerhalb einer Stunde, wenn Sie sich auf Twitter an ein Unternehmen wenden.

Faktor 5: Die Unbeständigkeit der Geschäftsmodelle
Es gibt heutzutage Unternehmen in der Fertigungsbranche, die Dienstleistungen verkaufen, IT-Hardwareunternehmen, die Inhalte anbieten, und sogar junge Unternehmen aus der Sharing Economy erweitern ihr Angebot. Unabhängig von der Branche benötigen Unternehmen aus diesem Umfeld eine Infrastruktur, um sich schnell anpassen und weiterentwickeln zu können.

Zum veränderungsbereiten Unternehmen werden
Ein Unternehmen benötigt sowohl klare Ziele als auch die richtigen Systeme, um den Wandel besser vollziehen zu können, den Geschäftsansatz anzupassen und auf unvermeidliche Probleme im Zuge der Transformation reagieren zu können. Oracle stand vor der Herausforderung, den Unternehmensschwerpunkt auf das Cloud-Geschäft auszurichten – ein Markt, der völlig andere Verfahren und eine völlig neue Geschwindigkeit erforert. Dafür mussten wir unsere Vertriebsverfahren modernisieren, um eine Verkaufsumgebung bieten zu können, in der unsere Kunden schneller und einfacher zurechtkommen.

Cox gibt zu, „dass es noch vor einem Jahr nur eine Traumvorstellung war, dass ein Kunde von Oracle eine Transaktion innerhalb von 24 Stunden abschliessen kann“. Heute werden 70 % unserer Cloudverkäufe in weniger als 48 Stunden durchgeführt. Dies ist ein entscheidender Vorteil für Oracle.

Mit dem Einfachen beginnen
Ein häufiges Problem für Unternehmen beim digitalen Wandel ist, dass sie schnell auf Innovationen setzen, ohne vorher ihre grundlegenden Verfahren zu überprüfen. Eine Erhöhung der Geschwindigkeit kann bei antiquierten Geschäftsansätzen noch schneller zu Fehlern führen.

Es ist wichtig, die Verfahren zu vereinfachen, bevor die Geschwindigkeit erhöht oder Automation implementiert wird. Cox sagt dazu, „dass es nur eine beste Verfahrensweise (best practice) gibt“, und auf diese sollten die Unternehmen abzielen. Es ist natürlich genauso wichtig, die Verfahren zu standardisieren, sodass sie unternehmensweit abgeglichen sind – Konsistenz spielt für die Mitarbeiter die gleiche Rolle wie für Kunden und ist einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren.

Für ein „What, if?“ planen
Seien es unerwartete politische Entwicklungen oder andere Störeinflüsse, die eine Herausforderung für etablierte Geschäftsmodelle darstellen können – Unternehmen müssen auf alle Veränderungen vorbereitet und flexibel genug sein, um die Strategien anzupassen.

Die Finanzteams müssen in der Lage sein, zahlreiche Szenarien schnell und mit einem hohem Mass an Integrität simulieren und testen zu können. Nur dann kann für jedes mögliche Ergebnis ein solider Plan entwickelt werden.

Heutzutage befinden sich die CFOs am strategischen Steuer und von ihnen wird erwartet, das Unternehmen durch die zahlreichen Herausforderungen und Unsicherheiten zu navigieren. Gleichzeitig müssen sie schnell neue Talente finden, die ihre Abteilungen effizient führen – alles am besten bei geringeren Kosten. Von uns durchgeführte Studien haben ergeben, dass 53 % der Finanzführungskräfte sagen, dass von ihnen noch nie zuvor so viel erwartet wurde.

Im Zuge einer zunehmend schwierigeren Wirtschaftslage wurde die Rolle der CFOs ins Zentrum der Unternehmensstrategie verlagert. Die Finanzführungskräfte werden die Hauptakteure bei der Sicherung des Erfolgs sein, wenn sie ihre Unternehmen mit starker Hand durch den Wandel navigieren. (Oracle/mc/ps)

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