VP Bank Spotanalyse Schweiz: Inflation bleibt ein Thema

VP Bank Spotanalyse Schweiz: Inflation bleibt ein Thema
Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank. (Foto: VP Bank)

Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank

Entgegen den Erwartungen steigt die Schweizer Inflationsrate im Februar von 3.3% auf 3.4%. Die von der Nachrichtenagentur befragten Volkswirte rechneten mit einem Rückgang auf 3.1%.

Vielerorts galt das Thema “Inflation” in der Schweiz bereits als abgehakt. Doch die Inflationsdaten für den Februar zeigen, dass dies keineswegs der Fall ist. Vor allem die gegenüber dem Vormonat nochmals stärkere Teuerungsdynamik sticht ins Auge. Im Januar waren die Preise gegenüber dem Vormonat um 0.6% angestiegen, im Februar waren es 0.7%. Bemerkenswert ist auch, dass trotz etwa gefallener Heizölpreise die Teuerungsrate weiter zulegt. Der Preisanstieg gewann darüber hinaus auch an Breite, wie der Blick auf die Kerninflationsrate zeigt. Letztere stieg von 2.2% auf 2.4%. Unter anderem haben sich Flug- und Pauschalreisen verteuert, aber auch Wohnungsmieten stiegen.

Die SNB wird keineswegs die geldpolitischen Hände in den Schoss legen können. Die Zinsanhebungen werden weitergehen. Für die eidgenössischen Währungshüter wird vor allem der Anstieg der Kerninflationsrate von hoher Relevanz sein. Das heutige Zahlenwerk hat jedenfalls den Spannungsfaktor hinsichtlich der in der in der zweiten Märzhälfte anstehenden geldpolitischen Lagebeurteilung nochmals erhöht. Eine neuerliche Zinsanhebung um 50 Basispunkte dürfte auf der Agenda stehen.

Es sollte auch berücksichtigt werden: Die SNB profitierte im vergangenen Jahr in hohem Masse vom starken Schweizer Franken. Gerade auch der festen Währung ist es zu verdanken, dass die Inflationsraten im internationalen Vergleich niedrig ausfielen. Wird allerdings die nominale Zinsdifferenz gegenüber der EZB und der Fed zu gross, drohen Abwertung der eidgenössischen Valuta, was wiederum einem Inflationsrückgang im Wege stehen könnte. Eines ist nämlich klar, gerade die EZB muss wohl noch weiter deutlich an der Zinsschraube drehen. Die SNB wird also auch nach einer Zinsanhebung im März um 50 Basispunkte keineswegs am Ende sein. Weitere Zinsanhebungen werden folgen.

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