Von Thomas Gitzel, Chief Economist VP Bank
Bessere Zahlen im vierten Quartal 2023 als erwartet.
Die US-Wirtschaft expandiert im vierten Quartal 2023 der ersten Schätzung zufolge mit einer auf das Jahr hochgerechneten Rate von 3.3 %. Das vorläufige Wachstum für das ganze Jahr liegt damit bei 2.5 %.
Zwar hat sich das Wachstum im Schlussquartal etwas abgeschwächt, es bleibt aber äusserst robust. Und der BIP-Zuwachs (BIP: Bruttoinlandprodukt) ist breit abgestützt. Der private Konsum expandiert um 2.8 % gegenüber dem Vorquartal und auch die Ausrüstungsinvestitionen legen um 1.0 % zu. Letztere waren im Vorquartal noch um 4.4 % gefallen.
Der private Konsum liefert mit knapp 2 % von den 3.3 % den höchsten Wachstumsbeitrag. Gleichzeitig bleiben die öffentlichen Ausgaben expansiv. Die Staatsausgaben legen um 3.3 % gegenüber dem Vorquartal ebenfalls erneut kräftig zu.
Das Wachstum dürfte jedoch im ersten Quartal 2024 empfindlich abkühlen. Wir gehen davon aus, dass die US-Wirtschaft im laufenden Quartal schrumpfen wird. Der private Konsum wird in den ersten drei Monaten 2024 gegenüber dem Schlussquartal 2023 zurückgehen. Eine schwache Unternehmenskreditvergabe lässt zudem darauf schliessen, dass auch die Ausrüstungsinvestitionen nicht mehr an die Vorgaben des Vorquartals anknüpfen können.
Mit einem rückläufigen BIP dürfte die Fed dann auch ab Jahresmitte 2024 die geldpolitischen Zügel lockern. Eine Zinssenkung im ersten Quartal dürfte in Anbetracht der gegenwärtig noch relativ hohen Inflationsraten nicht möglich sein. Zur Jahresmitte werden sich die Inflationsraten aber dem Fed-Ziel soweit angenähert haben, dass eine Reduktion der Zinsen möglich sein sollte.
