Weltweite Zunahme der Manager-Selektionsverfahren

Weltweite Zunahme der Manager-Selektionsverfahren

Institutionelle Anleger erhöhen ihr Engagement in Aktien und Anleihen aus Schwellenländern.

Zürich – Die Anzahl an Manager-Selektionsverfahren hat weltweit zugenommen. Institutionelle Anleger erhöhen ihr Engagement in Aktien und Anleihen aus Schwellenländern. Auswahlverfahren von Managern von globalen bzw. internationalen Aktien sind weiterhin am weitesten verbreitet, was auf einen anhaltenden Trend weg von inländischen Aktien schliessen lässt. In der Schweiz ist das Interesse an Immobilien nach wie vor ungebrochen. Zu diesen Ergebnissen kommt eine weltweite Studie des Beratungsunternehmens Mercer.

Die Mercer Studie mit detaillierten Angaben zu den im Jahr 2010 durchgeführten Verfahren zur Auswahl von Vermögensverwaltern (Searches) zeigt, in welche Anlageklassen institutionelle Anleger letztes Jahr weltweit investiert haben. Das von den Search-Aktivitäten im Jahr 2010 betroffene Volumen hatte einen Wert von 95.6 Mrd. CHF, welches von insgesamt 362 institutionellen Anlegern platziert wurde. Globale bzw. internationale Aktien stellen nach wie vor die beliebteste Search-Kategorie (177 Searches im Jahr 2010, gesunken von 191 im Jahr 2009), allerdings wurden mehr Vermögenswerte in Anleihen platziert (13.5 Mrd. CHF im Vergleich zu 11.2 Mrd. CHF in globalen Aktien). Mercer war 2010 bei 940 Searches auf der ganzen Welt beratend tätig (ein Anstieg um 14% von 826 im Jahr 2009). Damit setzt sich der deutliche Erholungstrend im Vergleich zu 2008 (676 Searches) fort, als die Anleger sich nach der Finanzkrise auf strategische Entscheidungen konzentrierten.

Weltweite Trends
Im Jahr 2010 nahm die Search-Aktivität im Vergleich zu 2009 in diversen alternativen Anlageklassen zu. Das Interesse an Immobilien hat sich deutlich erholt (72 Searches im Vergleich zu 67 im Vorjahr). Dies ist zumindest teilweise darauf zurückzuführen, dass diese Anlageklasse nach der signifikanten Korrektur im Zuge der Finanzkrise als günstig bewertet wurde. Auch in den Bereichen Rohstoffe (20 Searches im Vergleich zu 7 im Vorjahr), Infrastruktur (17 im Vergleich zu 14) und Multi-Strategie-Hedgefonds (31 im Vergleich zu 24) war ein steigendes Interesse zu verzeichnen. Search-Aktivitäten in Anlagen von Schwellenländern, sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen, erlebten einen deutlichen Aufschwung. Hier zeigte sich das Bestreben einiger Anleger, vom starken Wirtschaftswachstum in Asien und anderen Entwicklungsländern zu profitieren. Searches im Bereich der Aktien aus Schwellenländern stiegen daher kräftig von 21 im Jahr 2009 auf 50 im Jahr 2010, bei Anleihen aus Schwellenländern war sogar ein Zuwachs an Searches von 4 auf 45 zu verzeichnen.

Trend weg von der traditionellen Anlage
Sven Ebeling, Leiter Investment Consulting bei Mercer in der Schweiz, meint dazu: “Das Interesse an nicht-traditionellen Anlageklassen wächst weiter, denn die institutionellen Anleger wollen ihre Diversifikation erhöhen und die attraktiven Möglichkeiten zur Beta- und Alphagenerierung nutzen. Der Trend weg von der traditionellen Anlage setzte bereits vor einiger Zeit ein. Auch wenn Ereignisse wie die Finanzkrise zu einer Verlangsamung dieses Trends führten, rechnen wir dennoch damit, dass dieser anhält. Dessen ungeachtet dürften aber traditionelle Aktien- und Obligationsmandate auch in absehbarer Zukunft die dominanten Bereiche bleiben, in denen Search-Aktivitäten stattfinden.”

Entwicklung in der Schweiz
Auch in der Schweiz ist die Nachfrage nach Managerselektionen im Jahr 2010 weiter gestiegen. Die stärkste Nachfrage konnte bei Anlagen im Bereich der Schwellenländer verzeichnet werden, sowohl im Aktien- als auch im Obligationenbereich. Ebenso war das Interesse an Schweizer Immobilien unverändert gross, wobei erste Umschichtungen in ausländische Immobilien stattfanden. Für das Jahr 2011 wird weiterhin erwartet, dass sich der Trend in Richtung einer breiteren Portefeuille-Diversifikation fortsetzen wird.

Europäische Trends
Nach dem sprunghaften Anstieg der Search-Aktivität im Jahr 2009 konzentrierten sich Anleger in Grossbritannien darauf, neue Mandate durch das Jahr 2010 hinweg zu halten, was zu einem signifikanten Rückgang der Search-Aktivitäten und platzierten Vermögenswerte führte. Manager-Searches gingen von 245 im Jahr 2009 auf 196 im Jahr 2010 zurück, während die platzierten Vermögenswerte von 41.9 Mrd. CHF auf 23.9 Mrd. CHF sanken.

GB: Interesse an Aktien und Anleihen aus Schwellenländern
Als stärkster Trend in Grossbritannien zeichnete sich 2010 das wachsende Interesse an Aktien und Anleihen aus Schwellenländern ab. Die Searches stiegen insgesamt von 1 im Jahr 2009 auf nunmehr 36 (23 im Bereich Anleihen, 13 im Bereich Aktien). Dass der Schwerpunkt hier eher auf den Anleihen liegt, könnte auf wachsende Bedenken hinsichtlich der hohen Bewertung von Aktien aus Schwellenmärkten liegen. Die Search-Aktivität im Bereich globaler und britischer Anleihen liess erheblich nach (von 45 auf 8 bzw. von 33 auf 10 Searches).

Search-Aktivität im Rest Europas steigt
Die Search-Aktivität im Rest Europas stieg von 126 auf 168, wobei die platzierten Vermögenswerte von 10 Mrd. CHF im Jahr 2009 auf nunmehr 35 Mrd. CHF stiegen. Fast 50% der Searches in dieser Region waren auf einen starken Anstieg in Deutschland zurückzuführen, der insbesondere im Bereich von Aktien und Anleihen aus Schwellenländern zu verzeichnen war. Die Search-Aktivität in Schweden und, wie oben erwähnt, in der Schweiz nahm zu, während in Frankreich, Irland und den Niederlanden ein Rückgang zu verzeichnen war. (Mercer/mc/ss)

Über Mercer
Mercer zählt zu den führenden internationalen Anbietern von Dienstleistungen in den Bereichen Personalvorsorgeberatung, Outsourcing von Pensionskassendienstleistungen, Investment Consulting und Human Capital Management. Mercer ist mit 17’000 Mitarbeitern in über 40 Ländern tätig und betreut weltweit über 20’000 Kunden. Das Unternehmen ist Teil der Marsh & McLennan Companies, Inc. (www.mmc.com). Die Aktie der Muttergesellschaft ist mit dem Ticker-Symbol MMC an den Börsen New York, Chicago und London notiert.

Mercer (Switzerland) SA
In der Schweiz ist Mercer mit derzeit rund 150 Mitarbeitenden an den Standorten Zürich, Genf und Nyon vertreten und bietet ihren Kunden ein umfassendes Dienstleistungsangebot, das von der vorsorgerechtlichen Beratung, Geschäftsführung und Administration von Pensionskassen, Rechnungslegung von Vorsorgeverbindlichkeiten bis hin zum Investment Consulting reicht. Darüber hinaus unterstützt Mercer Unternehmen im Bereich von Human Capital- und Vergütungsmanagement.

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