Descartes Finance: Robo-Advisor als Teil einer hybriden Vermögensverwaltung

Descartes Finance: Robo-Advisor als Teil einer hybriden Vermögensverwaltung
Adriano Lucatelli, Mitgründer & CEO Descartes Finance AG. (Foto: Descartes Finance AG)

Zürich – Mit Robo-Advisors, die Algorithmen und andere Technologien nutzen, können Finanzdienstleistungen erbracht und Portfolios verwaltet werden. Zu den Vorteilen dieser Lösung gehören niedrigere Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Anlagemöglichkeiten und der Vorteil, dass Anlagen online verwaltet werden können. Zu den Nachteilen gehören die mangelnde persönliche Beratung und Unterstützung sowie die Tatsache, dass Robo-Advisors die menschlichen Finanzberater/-innen nicht ersetzen können.

Von Adriano Lucatelli

Deshalb hat sich für den Vermögensverwaltungsmarkt seit der Einführung und im Lauf der zunehmenden Verbreitung von Robo-Advice das Konzept eines hybriden Dienstleistungsmodells am besten bewährt. Was steckt aber genau hinter «hybrid» – und was ist unter diesem Begriff zu verstehen?

Bei der hybriden Vermögensverwaltung handelt es sich um eine Form der Finanzberatung und des Anlagemanagements, bei deren Einsatz Technologie und automatisierte Dienstleistungen mit persönlicher Beratung und Unterstützung durch menschliche Berater/-innen kombiniert werden. Dieser Ansatz verschafft den Anleger/-innen einerseits Zugang zu den Vorteilen der traditionellen Finanzberatung und andererseits den Komfort und die Kosteneinsparungen automatisierter Dienstleistungen.

Hybrides Dienstleistungsmodell interessant für Wealth Management

Durch den Einsatz von Hybridem Wealth Management erweitert sich der personalisierten Service der Berater/-innen: die Vorteile digitaler Plattformen werden auf wichtige Kundenziele wie Kommunikation, Planung und Einsatz der richtigen Finanzprodukte angewendet.

Diese Plattformen können je nach Segment, Regulierung, geografischer Lage und dem risikobasierten Ansatz eines Vermögensverwalters oder einer Bank unterschiedlich aussehen. Typischerweise sind die Anbieter auf die persönliche Beratung und die Umsetzung komplexer Transaktionen ausgerichtet. Ihre Kunden/-innen haben daneben jedoch auch Zugang zu digitalen Plattformen für Funktionen wie:

  • Handel mit bestimmten Produkten, zum Beispiel Aktien, ETF usw.
  • Zugang zu diskretionärem Portfoliomanagement, zum Beispiel über einen Robo-Advisor.
  • Erledigung einfacher Transaktionen wie Hochladen von Dokumenten, Anfordern von Auszügen usw. über eine Selbstbedienungsplattform.

Ein wichtiger Aspekt des hybriden Wealth Managements besteht in der Möglichkeit, Kundenbetreuer/-innen mit digitalen Tools auszustatten, mit denen sie hyper-personalisierte Inhalte, die massgeschneidert auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden/-innen abgestimmt sind, erstellen und zusammenstellen, die Priorisierung von Aufgaben erleichtern und die reibungslose Zusammenarbeit mit ihren Kunden/-innen unterstützen können.

Was soll «hybrid» aus Sicht der Kunden/-innen bedeuten – und was können diese von einer hybriden Vermögensverwaltung erwarten? Aus Sicht der Kunden/-innen muss diese Best-in-Class sein, eine reibungslose Benutzererfahrung und die Flexibilität bieten, die sich aus der unabhängigen Abwicklung von Transaktionen über digitale Selbstbedienungsplattformen ergeben.  

Ein echtes Best-in-Class-Hybrid-Erlebnis bietet alle Stärken einer menschlichen Beziehung und unterstützt gleichzeitig die Hyper-Personalisierung. Es geht darum, das Erlebnis für die Kunden/-innen so bequem wie möglich zu gestalten – und gleichzeitig den Berater oder die Beraterin zu unterstützen. In Bezug auf die Bereitstellung bedeutet dies, dass alles, was von der Plattform kommt – Inhalte, Einblicke und Aktionen –, auf jeden einzelnen Kunden und jeder Kundin hyper-personalisiert ist. Die Krönung des Erlebnisses ist dann die vertrauensvolle persönliche Beratung durch die Kundenbetreuer/-innen selbst.

«Ein echtes Best-in-Class-Hybrid-Erlebnis bietet alle Stärken einer menschlichen Beziehung und unterstützt gleichzeitig die Hyper-Personalisierung.«

Dieser Schritt hin zu einem hybriden Ansatz führt auch zu einer Demokratisierung der Vermögensverwaltung. Produkte, die bisher nur für einzelne Segmente verfügbar waren, können nun der Mehrzahl von Kunden/-innen angeboten werden (je nach den geltenden Vorschriften). Ein gängiges Beispiel für diesen Wandel ist die Art und Weise, wie einige Banken mithilfe von Robo-Advisors und digitalen Plattformen diskretionäres Portfoliomanagement in grossem Umfang anbieten.

Welche Tools und Technologien sind für ein hybrides Dienstleistungsmodell  erforderlich?

Eine Vermögensverwaltung, die ein hybrides Dienstleistungsmodell anstrebt, benötigt zumindest eine digitale Selbstbedienungsplattform, die den Kunden/-innen die Flexibilität gibt, einfachere Geschäfte und Transaktionen selbst durchzuführen. Mit derselben Plattform können auch den Kunden/-innen hyper-personalisierte Einblicke und Ideen geliefert werden. Die Kundenbetreuer/-innen müssen vor diesem Hintergrund technisch in der Lage sein, ihre Kunden/-innen entsprechend zu betreuen, was eine entsprechende Schulung voraussetzt.

Digitale Tools für Kundenbetreuer/-innen, die diesen den Zugang zu hyper-personalisierten Erkenntnissen ermöglichen, die sie nahtlos an die Kunden/-innen weitergeben können, sind von entscheidender Bedeutung. Um die plattformbasierten Angebote weiter zu verbessern, sollten Anbieter künftig auch auf Künstlicher Intelligenz (KI) basierte Lösungen nutzen können. Diese liefern Erkenntnisse, die auf den Transaktionsdaten, Beständen, Präferenzen usw. der einzelnen Kundinnen und Kunden basieren.


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