IWF weitet Kreditfazilitäten um bis zu 500 Mrd aus

IWF weitet Kreditfazilitäten um bis zu 500 Mrd aus
IWF-Direktorin Christine Lagarde.

IWF-Chefin Christine Lagarde.

Washington – Der Internationale Währungsfonds (IWF) will seine Kreditfazilitäten um bis zu 500 Milliarden US-Dollar ausweiten. Laut Schätzung von IWF-Experten dürfte sich der globale Finanzierungsbedarf in den nächsten Jahren auf rund eine Billion Dollar belaufen, teilte der Währungsfonds am Mittwoch in Washington mit. In der Gesamtzahl seien die zugesagten 200 Milliarden Euro der europäischen Staaten bereits enthalten. Aktuell hat der Fonds Mittel in Höhe von 385 Milliarden Dollar zur Verfügung. Mit der Meldung bestätigte der IWF einen vorherigen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Das Geld solle vor allem eingesetzt werden, um die Weltwirtschaft vor einer Ausweitung der europäischen Schuldenkrise zu schützen, schreibt Bloomberg unter Berufung auf G20-Kreise. Demnach drängt der IWF Länder wie China, Brasilien, Russland, Indien und Japan sowie die Ölförderländer zu einem Beitrag für die Aufstockung. Der IWF will laut den Kreisen ein Ergebnis auf dem Treffen am 25. bis 26. Februar der Finanzminister der G20-Länder erreichen. Bisher hat der Fonds Mittel in Höhe von 385 Milliarden Dollar zur Verfügung.

200 Mrd aus Europa
IWF-Chefin Christine Lagarde hatte am Montag erklärt, dass der Fonds eine Ausweitung der Kreditvergabekapazität prüfe. Die Diskussion um eine Erhöhung der Schlagkraft des Währungsfonds läuft schon länger. Kürzlich beschlossen die EU-Finanzminister, dass die Eurostaaten den IWF mit 150 Milliarden Euro an bilateralen Krediten stärken, damit er Krisenländern allgemein unter die Arme greifen kann. Deutschland soll über die Bundesbank 45 Milliarden Euro tragen. Nicht-Eurostaaten sollten 50 Milliarden Euro beisteuern.

Grossbritannien signalisiert Entgegenkommen
Das bisher zögerliche Grossbritannien hatte zuletzt Entgegenkommen signalisiert. Die USA sind hingegen bis zuletzt bei ihrer strikten Ablehnung geblieben. Russland will vor dem Präsidentschaftswahlen im März laut Vize-Premierminister Igor Shuwalow keine Entscheidung treffen. Ende letzten Jahres hatten die Regierungschefs der G20-Staaten noch eine Aufstockung abgelehnt. In dieser Woche treffen sich Vertreter der Finanzminister der G20-Staaten in Mexiko. Auch hier dürfte dieses Thema zur Sprache kommen.

Vor allem Italien würde profitieren
Sollte es zu einer Aufstockung kommen, dann dürfte wohl vor allem Italien profitieren. Italien wäre zu gross, um durch die bisher üblichen Programme von EU und IWF abgesichert zu werden. Die Gesamtverschuldung Italiens liegt bei knapp zwei Billionen Euro. An den Anleihemärkten wurde die Nachricht positiv aufgenommen. So gingen insbesondere die Risikoaufschläge für italienische Anleihen nach der Meldung zurück. (awp/mc/upd/ps)

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