Jahresrückblick eKMU-X: Aktie der Rigibahnen als Gewinner

Jahresrückblick eKMU-X: Aktie der Rigibahnen als Gewinner

Zürich – Der ZKB KMU Index, welcher sich aus den auf eKMU-X meistgehandelten Aktien zusammensetzt, hat im vergangenen Jahr um 2.45% zugelegt. Der Jahresgewinner ist die Aktie der Rigibahnen AG, welche um 60% zulegen konnte. Die gestiegenen Gästezahlen wie auch die geplante Gewinnausschüttung scheinen von den Investoren positiv aufgenommen worden zu sein.

von André Spillmann, ZKB

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Auf Rang zwei befindet sich die Zürcher Freilager AG, deren Aktien im Herbst rege gesucht wurden – insbesondere gefiel den Anlegern das Immobilienprojekt auf dem ehemaligen Gelände des Zürcher Zollfreilagers. Geplant ist ein neues Wohnquartier mit einem kleinen Anteil an Gewerbeliegenschaften. Ebenfalls stand auch die SeeBeteiligungs AG in der Gunst der Anleger. Die Kombination aus Bank und Immobiliengesellschaft scheint einem Anlagebedürfnis zu entsprechen.

Bei den Verlieren sticht der um 41% tiefere Aktienkurs der Schweizer Zucker AG ins Auge. Bei dem einzigen Zuckerrübenverarbeiter in der Schweiz herrscht grosse Unsicherheit über die weitere Entwicklung des Zuckerpreises. Da die Produzenten aufgrund des sinkenden Rübenpreises immer weniger anpflanzen, wird über einen Import der Rüben aus Deutschland nachgedacht. Nur so könnten die Fabriken ausgelastet werden. Die Arosa Bergbahnen AG belegen mit einem Minus von 27% Platz 2. Die Verbindung mit der Lenzerheide hat noch nicht die erwartete Zunahme der Ersteintritte gebracht, weshalb Käufer für die Aktien ausblieben.

Ebenfalls verloren die Papiere der Zürichsee Fähre Horgen Meilen AG und die der Zürichseeschifffahrtsgesellschaft. Letztere war seit Jahren auf der Gewinnerliste, nun scheint sich der Kurs einzupendeln. Dies gilt auch für die Aktien der Zürichsee Fähre Horgen Meilen. Beide Gesellschaften weisen interessante Naturalausschüttungen auf. Bei der Zürichseeschifffahrtsgesellschaft erhalten die Aktionäre einen Bon im Wert von CHF 5.00, welcher am Schalter als Zahlung für eine Fahrkarte eingelöst werden kann. Bei der „Fähre“ gibt es zwei Gratisfahrten pro Aktie.

Im breiten Markt fallen die Weleda Namenaktien mit einem satten Plus von 127% auf. Der Hersteller von Medikamenten und Pflegeprodukten, die vom anthroposophischen Gedanken von Rudolf Steiner geprägt sind, scheint nach einer längeren Durststecke den Turnaround geschafft zu haben. Auch die Precious Woods Anteile legten mit einem Plus von 49% start zu. In der Presse wurde darüber spekuliert, dass der Holzverarbeiter wieder den Sprung an die Hauptbörse wagen könnte. Abgestraft wurden die Papiere der Engadin Mountains AG. Negativ haben sich für die Engadiner unter anderem das schlechte Wetter und die Währungsentwicklung ausgewirkt. Der momentane Winterverlauf stellt generell für viele Bergbahnbetriebe weiterhin eine grosse Herausforderung dar.

Generell kann von einer aktiven Handelstätigkeit im vergangenen Jahr berichtet werden. Die Volumen der gehandelten Aktien konnten von CHF 82.70 Mio. auf CHF 119.20 Mio. gesteigert werden. So wurden auf eKMU-X 6‘487 Aktien umgesetzt oder 23.46% mehr als im Vorjahr, was einem neuen Rekord entspricht. Die Volumenleader waren die Inhaber Aktien der Reisshauer AG. Zum einen kursierten Gerüchte über einen möglichen IPO und zum anderen bot die Lorze AG ihre Beteiligung an Reishauer zum Umtausch in Lorze Aktien an. Ebenfalls wurden die Aktien der Wasserwerke Zug rege gehandelt. Der Energieversorger und Anbieter von Telekomservices, in der Region Zug, präsentierte im Herbst einen soliden Zahlenkranz und erwartet auch für das Jahr 2015 einen guten Abschluss. Ebenfalls gute Volumen erzielten das Medienhaus NZZ wie auch die Solothurner Immobiliengesellschaft Espace Real Estate Holding AG.

Ausblick
Auch im angebrochenen Kalenderjahr dürften die ausserbörslichen Aktien weiter an Volumen und Attraktivität gewinnen. Traditionell machen die Regionalbanken den Auftakt mit der Veröffentlichung ihrer Jahreszahlen. Momentan dürften weiterhin alle Augen auf die Entwicklung der Wintersaison 2015/16 gerichtet sein. Der Start in die Wintersaison verspricht für Schweizer Bergbahnen wenig Gutes. Der erste Schneefall kam erst nach den Weihnachtsferien, bis dahin waren viele Hänge grün. Es besteht die Befürchtung, dass ausländische Gäste aufgrund des starken Frankens ausbleiben könnten. Neu sind die Probleme indes nicht: Die Frequenzen sinken seit Jahren. Ein Drittel der Bahnen könnte ohne Engagement der öffentlichen Hand nicht überleben. Das gegenwärtige Umfeld ist für Schweizer KMU’s anspruchsvoll. Es ist davon auszugehen, dass sich die Anleger vermehrt auf solide Bilanzen und Gesellschaften mit einer hohen Ausschüttungsrendite konzentrieren werden. (ZKB/mc)

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ZKB eKMU-X

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