LUKB spürt im ersten Halbjahr Negativzinsumfeld

LUKB spürt im ersten Halbjahr Negativzinsumfeld
Daniel Salzmann, CEO Luzerner Kantonalbank. (Foto: LUKB)

Daniel Salzmann, CEO der Luzerner Kantonalbank. (Foto: LUKB)

Luzern – Die Luzerner Kantonalbank (LUKB) hat im ersten Halbjahr den Druck durch das Negativzinsumfeld zu spüren bekommen und weist rückläufige Gewinnzahlen aus. Für das Gesamtjahr geht das Unternehmen dennoch von einem Ergebnis im Rahmen des Vorjahres aus, wie die LUKB am Dienstag mitteilte.

Der nach neuen Rechnungslegungsvorschriften berechnete Geschäftserfolg für die ersten sechs Monate lag mit 102,7 Mio CHF um 7,0% unter dem Vorjahresergebnis. Unter dem Strich nahm der Konzerngewinn um 3,4% auf 91,4 Mio CHF ab, wie das Institut am Dienstag mitteilte.

Teure Zinsabsicherung
Im Zinsengeschäft schlugen vor allem die Absicherungsmassnahmen gegen einen Anstieg des Zinsniveaus zu Buche, die sich mit den aktuellen Negativzinsen spürbar verteuert haben. Insgesamt hätten die Negativzinsen im ersten Semester zu Nettokosten von 17,8 Mio CHF geführt, schreibt die Kantonalbank. Trotz einer weiteren Abnahme des Wertberichtigungsbedarfs aus dem Zinsengeschäft lag der Nettoerfolg aus dem Zinsengeschäft um 6,6% tiefer bei 148,3 Mio CHF.

Die übrigen Ertragskomponenten hätten sich gemäss den Erwartungen entwickelt, heisst es weiter. Der Kommissions- und Dienstleistungserfolg verbesserte sich leicht um 1,7% auf 42,8 Mio CHF. Die Zurückhaltung der Anlagekunden sei nach wie vor spürbar, kommentiert die Kantonalbank. Diese verfügten teilweise über sehr hohe Cash-Bestände und wickelten relativ wenige Wertschriftentransaktionen ab.

Der Handelserfolg kletterte gar um 34% auf 15,4 Mio CHF – Grund für den Sprung nach oben war vor allem die hohe Volatilität am Devisenmarkt nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses durch die SNB im ersten Quartal. Im zweiten Quartal habe sich der Handelserfolg dann aber wieder auf tieferem Niveau eingependelt.

Swisscanto-Gewinn zu den Reserven
Der Geschäftsaufwand ging von Januar bis Juni insgesamt um 0,6% auf 103,5 Mio CHF zurück, dies dank einer Senkung des Sachaufwands. Die Cost-Income Ratio verschlechterte sich damit etwas auf 47,4%, nachdem die Kennziffer im Gesamtjahr 2014 noch bei 45,5% gelegen war. Sie bleibt aber immer noch klar unter der Zielmarke von 50%.

Den Gewinn aus dem Verkauf ihres Anteils an Swisscanto (14,4 Mio CHF) hat die LUKB, wie bereits angekündigt, vollumfänglich einer Reserve für allgemeine Bankrisiken zugewiesen. Der Ertrag schlägt damit nicht in der Erfolgsrechnung zu Buche. Mit der Reserve will die LUKB einen Teil der Projekte für die Strategie 2016 bis 2020 finanzieren, die derzeit erarbeitet wird.

Steigende Hypothekarausleihungen
Der Bank flossen von Januar bis Juni Nettoneugelder im Umfang von 361 Mio CHF zu, nachdem es vor Jahresfrist noch 519 Mio CHF gewesen waren. Die gesamten Kundenvermögen stiegen im ersten Halbjahr um 0,5% auf 26,3 Mrd CHF. Die Kundenausleihungen stiegen im ersten Halbjahr um 3,4% auf 25,1 Mrd CHF. Auch bei den Hypothekarforderungen war die Bank mit einem Plus seit Anfang Jahr von 3,3% schnell unterwegs. Die Bilanzsumme der Bank erhöhte sich im Vergleich zum Ende des Jahres mit einem Plus von 11,3% auf 32,5 Mrd CHF.

Die Kapitalisierung der Bank konnte noch weiter verstärkt werden. Die Gesamtkapital-Ratio liegt per Mitte Jahr bei 16,0% (Ende 2014: 15,3%).

Negativzinsen kompensieren
Im Geschäftsjahr 2015 will die LUKB mit einem «gesunden Wachstum, stabilen Ausleihungsmargen und weiteren Kostenreduktionen» die als Folge der Negativzinsen reduzierte Ertragskraft «weitestgehend kompensieren». Im Zinsengeschäfts erwartet sie – wie bereits zu Ende des 1. Quartals – einen Nettoerfolg von 295 bis 305 Mio CHF. Insgesamt soll im Gesamtjahr ein Ergebnis auf der Höhe des Vorjahresresultats (Konzerngewinn 2014: 181,8 Mio CHF) resultieren. (awp/mc/pg)

Luzerner Kantonalbank

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