Moneyland:  Sparer erhalten kaum noch Zinsen auf Säule-3a-Konten 

Moneyland:  Sparer erhalten kaum noch Zinsen auf Säule-3a-Konten 
(Bild: https://pixabay.com/de/photos/sparschwein-schwein-kasse-4757810/)

Zürich – Mit nur mehr 0.27 Prozent werden Vorsorgeguthaben auf Sparkonten der Säule 3a durchschnittlich verzinst. Doch einige Anbieter zahlen deutlich höhere Zinsen, wie die Analyse von moneyland.ch darlegt – ein Wechsel kann sich für viele Kundinnen und Kunden auszahlen.

Mit der Säule 3a können Schweizerinnen und Schweizer für das Alter vorsorgen und zugleich Steuern sparen. Da vermag es kaum zu erstaunen, erfreut sich die dritte Säule grosser Beliebtheit. Wie sieht es aber mit der Verzinsung von Säule-3a-Sparkonten aus? Der unabhängige Online-Vergleichsdienst moneyland.ch hat die Zinssätze der Banken unter die Lupe genommen.

Das Resultat: 3a-Vorsorgekonten werden im November 2025 im Durchschnitt nur noch mit 0.27 Prozent verzinst. «Das generell sinkende Zinsniveau ist auch an der dritten Säule nicht spurlos  vorübergegangen», bemerkt Dan Urner, Redaktor bei moneyland.ch. «Vorsorgesparerinnen und -sparer bekommen immer weniger Zins auf Ihr Guthaben.» Im Januar hatten die Zinssätze auf Sparkonten der Säule 3a im Mittel noch 0.61 Prozent betragen.

Einzelne Banken scheren deutlich aus

Zwar ist bei den Zinsen seit geraumer Zeit ein allgemeiner Abwärtstrend festzustellen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass einige Anbieter mit deutlich überdurchschnittlichen Zinsen auf 3a-Konten locken.

Dazu gehört vor allem die Caisse dʼÉpargne dʼAubonne: Die Regionalbank aus der Waadt gewährt mit 1.25 Prozent den mit Abstand höchsten Zins der Schweiz. Auch die Smartphone-Bank Radicant (0.75 Prozent) und die Crédit Agricole Next Bank (0.65 Prozent) warten mit vergleichsweise hohen Zinssätzen auf.

Tabelle 1: Die höchsten Zinsen auf Säule-3a-Sparkonten Top 10

BankZinssatz
Caisse d’Épargne d’Aubonne1.25%
Radicant0.75%
Crédit Agricole Next Bank0.65%
Bank CIC0.60%
Caisse d’Épargne Riviera0.60%
Cornèr Bank0.60%
Tellco0.60%
Pilla Crédit Agricole Next Bank)0.55%
Bank EEK0.50%
Clientis Caisse dʼÉpargne Courtelary0.50%
Hypo Vorarlberg0.50%
Saanen Bank0.50

Augenfällig ist, dass sich unter den Anbietern mit den höchsten Zinssätzen auf Sparkonten der Säule 3a ausschliesslich kleinere Schweizer Banken befinden. Viele der in der Tabelle aufgeführten Anbieter gehören schon seit Jahresbeginn stets den Banken mit den höchsten Zinsen, darunter die Cornèr Bank, die Crédit Agricole Next Bank sowie Tellco.

Bei den schweizweit grössten und bekanntesten Banken bietet sich ein anderes Bild: Diese zahlen eher durchschnittliche, teilweise auch sehr niedrige Zinsen. Die Bank Cler zeigt sich unter den grossen Schweizer Geldhäusern mit 0.35 Prozent am grosszügigsten, gefolgt von der Basler Kantonalbank mit 0.3 Prozent. Postfinance gehört mit 0.05 Prozent zu den Anbietern mit den geringsten Zinsen in der Schweiz.

Tabelle 2: 3a-Zinssätze der grossen Schweizer Banken

BankZinssatz
Bank Cler0.35%
Basler Kantonalbank0.30%
Valiant0.25%
Migros Bank0.20%
Raiffeisen0.20%
UBS0.20%
Zürcher Kantonalbank0.15%
Luzerner Kantonalbank0.10%
Waadtländische Kantonalbank0.10%
Postfinance0.05%

Kunden sollten einen Wechsel prüfen

Wer mit dem Zinssatz auf dem Säule-3a-Konto unzufrieden ist, sollte nicht tatenlos zuschauen. Ein Wechsel der Bank steht Kundinnen und Kunden bei der Säule 3a jederzeit offen. Ebenso möglich ist es, zusätzlich zur bestehenden Säule 3a weitere Konten bei anderen Anbietern zu eröffnen. Dies kann beim Bezug des Guthabens auch steuerliche Vorteile haben, da es eine gestaffelte Auszahlung ermöglicht.

«Auch vermeintlich geringere Zinsunterschiede können auf lange Sicht stark ins Gewicht fallen», erklärt Dan Urner. Dies macht eine Beispielrechnung deutlich: Wer 30 Jahre lang zum Monatsende je 500 Franken auf sein Säule-3a-Konto einzahlt, erhält bei einem konstanten Zinssatz von 0.1 Prozent gesamthaft 2718 Franken Zinsen gutgeschrieben. Bei 0.5 Prozent belaufen sich die Zinsen auf 14ʼ124 Franken – ein Unterschied von über 11ʼ000 Franken. Zu beachten ist derweil, dass sich Zinsen ständig ändern können. Ein dauerhaft gleichbleibender Zinssatz über 30 Jahre ist nahezu ausgeschlossen.

Wertschriften haben höheres Renditepotenzial

Eine meist ertragreichere Alternative zu 3a-Sparkonten stellen Wertschriftenlösungen dar. Vor allem Vorsorge-Apps bieten relativ günstige Konditionen. Anlegerinnen und Anleger sollten beachten, dass das Guthaben Wertschwankungen und Verlustrisiken unterliegt – vor allem kurzfristig. «Wer noch viele Jahre bis zum Bezug des Geldes vor sich hat, kann diese Schwankungen aber in der Regel einfach aussitzen und von einem hohen Renditepotenzial profitieren», sagt Dan Urner.

Kundinnen und Kunden, denen volatile Kursveränderungen stark aufs Gemüt schlagen, sind mit Sparkonten indes besser beraten. Die erhöhte Sicherheit geht allerdings zulasten der potenziellen Rendite.

Kunden sollten auch auf Gebühren achten

Nebst dem Zinssatz sollten Kundinnen und Kunden im Zusammenhang mit Säule-3a-Konten auch auf mögliche Gebühren achten. Die Kontoführung ist bei den meisten Anbietern gebührenfrei, Kosten können jedoch für die Auflösung des Kontos anfallen. Dies gilt vor allem für vorzeitige Auflösung, also zum Beispiel beim Vorbezug der Gelder oder auch bei einem Wechsel zu einem anderen Anbieter.

Der Säule-3a-Vergleich von moneyland.ch liefert einen detaillierten Überblick über alle Zinssätze und Gebühren der verschiedenen Banken. (Moneyland/mc/hfu)


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