SNB hält an Geldpolitik fest

SNB hält an Geldpolitik fest

Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (Foto: SNB).

Zürich – Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hält an ihrer Geldpolitik bzw. am Mindestkurs des Frankens zum Euro fest. Sie will den Mindestkurs von 1,20 CHF pro Euro weiterhin «mit aller Konsequenz durchsetzen» und sei dazu weiterhin bereit, Devisen «in unbeschränkter Höhe» zu kaufen. Der Franken sei nach wie vor hoch bewertet und belaste die Schweizer Wirtschaft, heisst es in einer Mitteilung der Währungshüter vom Donnerstag.

Die Nationalbank werde deshalb eine «Aufwertung des Frankens mit ihren schwerwiegenden Folgen für die Preis- und Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz nicht zulassen». Das Zielband für den Dreimonats-Libor bleibt unverändert bei 0%-0,25%. Wenn nötig sei man «bereit, jederzeit weitere Massnahmen zu ergreifen», so die SNB. Der Zinsentscheid war in dieser Form erwartet worden.

BIP-Prognose für 2012 neu bei «rund 1,0»
Bezüglich Wirtschaftswachstum ist die SNB etwas pessimistischer als bei der letzten Beurteilung. Sie begründet dies mit den schlechteren weltwirtschaftlichen Aussichten und der Abwärtsrevision des realen Bruttoinlandprodukts (BIP) für die zurückliegenden Quartale. Die Prognose der SNB für das BIP im Jahr 2012 lautet neu auf «rund 1,0%», vorher war von «rund 1,5%» die Rede.

Abwärtsrisiken bleiben hoch
Die Abwärtsrisiken für die hiesige Wirtschaft seien auch in der nächsten Zeit hoch, heisst es. Die globale Konjunkturlage bleibt laut der SNB-Einschätzung verletzlich. Auf den Wachstumsperspektiven laste einerseits die Krise in der Eurozone, andererseits die Unsicherheit über anstehende fiskalpolitische Entscheidungen in den USA. Auch die Lage an den Finanzmärkten wird weiterhin als fragil beurteilt. Zudem gingen von der weiterhin hohen Dynamik auf dem schweizerischen Hypothekar- und Immobilienmarkt für Wohneigentum mittelfristig Risiken für die Finanzstabilität aus, so die SNB.

Inflationsprognose etwas tiefer als im Juni
Die bedingte Inflationsprognose der SNB, die auf einem Dreimonatslibor von 0% beruht, fällt im Vergleich zum Juni etwas tiefer aus. Für 2012 wird mit -0,6% (alt: -0,5%) gerechnet, für 2013 prognostiziert die SNB eine Jahresteuerung von +0,2% (alt: +0,3%) und für das Folgejahr 2014 eine solche von +0,4% (+0,6%). (awp/mc/pg)

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