VZ Holding bleibt im Halbjahr auf Wachstumskurs

VZ Holding bleibt im Halbjahr auf Wachstumskurs
VZ-CEO Matthias Reinhart. (Foto: VZ)

Zürich – Die VZ Gruppe zeigt sich überwiegend zufrieden mit dem bisherigen Geschäftsverlauf und stellt auch für die zweite Jahreshälfte 2017 weiteres Wachstum in Aussicht. Allerdings dürfte dieses beim Ertrag etwas schwächer als die +12,3% des ersten Halbjahres ausfallen, kündigt Matthias Reinhart in einer Telefonkonferenz am Freitag an.

In den ersten sechs Monaten hat der Finanzdienstleister Erträge von 127,8 Mio CHF erzielt und damit den Wachstumstrend der vorangegangenen beiden Halbjahre weiter fortgesetzt. Dabei legten Management-Kommissionen um 10,1% zu, während die Kundenvermögen mit +15,7% deutlicher stiegen.

Wie Reinhart in der Konferenz betont, ist der Margendruck bei den verwalteten Vermögen anhaltend hoch. «Das liegt einerseits an einem erhöhten Konkurrenzdruck in der Schweiz», erklärt der Manager. Zudem sei die Marge aber auch durch die so genannten All-in-Fee-Modelle negativ beeinflusst. Sie sorgten letztlich dafür, dass die Transaktionseinnahmen kurzfristig fielen. «Längerfristig bringen sie natürlich eine erhöhte Transparenz mit sich, was wiederum ein Pluspunkt ist.»

Der Betriebsaufwand nahm mit +12,8% auf 71,1 Mio CHF etwa genauso stark zu. Daher lag die operative EBITDA-Marge mit 44,4% in etwa auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahreszeitraum (44,6%).

Abschreibungen verlangsamen Gewinnwachstum
Auf der Gewinnseite weist die VZ Holding ein Betriebsergebnis (EBITDA) von 56,7 Mio CHF (VJ 50,8 Mio) aus. Den Reingewinn steigerte die Gruppe um 9,3% auf 44,2 Mio CHF. Die unterschiedlichen Wachstumsraten von EBITDA und Nettogewinn begründet die Gruppe mit höheren Abschreibungen. «Wir haben 2015 und 2016 verstärkt in den Ausbau unserer Technologien gesetzt, was im ersten Halbjahr 2017 zu einem Anstieg bei den Abschreibungen um knapp 30% geführt hat», erklärt Reinhart.

Dennoch: Auch der Gewinn soll im weiteren Jahresverlauf seinen grundsätzlich positiven Trend fortsetzen. Für die Aktionäre stellt der CEO in diesem Zusammenhang für das Gesamtjahr eine möglicherweise höhere Dividende in Aussicht. Denn an der Politik, 40% des Gewinns ausschütten zu wollen, halte man weiterhin fest.

Kundennachfrage
Bei der Kundennachfrage kann sich die Gruppe über anhaltenden Zuspruch freuen. So flossen ihr Netto-Neugelder in Höhe von 1,10 Mrd CHF zu, gegenüber 1,01 Mrd im Jahr davor. Die verwalteten Vermögen stiegen auf knapp 20,0 Mrd, nachdem sie Ende 2016 noch bei 18,4 Mrd gelegen hatten. Die freundliche Stimmung an den Finanzmärkten habe diese Entwicklung unterstützt, ebenso wie die steigende Kundenzahl.

Personalaufbau im Plan
Auf Personalseite verfügt die Gesellschaft mittlerweile über durchschnittlich 137 Vollzeitstellen (FTE), eine Steigerung um 9,6%. Für das laufenden Jahr hatte sich die Holding bei der Anzahl der VZ-Berater mit Kunden- und Budgetverantwortung durchschnittlich 138 FTE zum Ziel gesetzt. Gleichzeitig bestätigt der Finanzdienstleister, die Zahl bis Ende 2018 auf 160 steigern zu wollen.

Verbesserungspotenzial macht der CEO noch bei dem Nettoneugeld je Berater aus. Mit 16,1 Mio CHF habe dieses im ersten Halbjahr unter dem Zielkorridor von 17 bis 20 Mio CHF gelegen. «Allerdings», so räumt der Manager ein, «neigt diese Zahl durchaus zu Schwankungen, weswegen wir auch keinen Grund sehen, unser Ziel anzupassen.»

Operativ weiter auf jüngste Projekte konzentrieren
Auf operativer Ebene hebt die Gesellschaft in der Medienmitteilung einerseits die Lancierung des Finanzportals des VZ im vergangenen Sommer hervor, die erste positive Wirkungen gezeigt habe. «Die VZ Gruppe erwartet, dass langfristig immer mehr Kunden die Möglichkeit nutzen werden, all ihre Finanzangelegenheiten an einem Ort zu bündeln und elektronisch zu organisieren» heisst es dazu in der Mitteilung.

Das zweite wichtige Thema für den Finanzdienstleister ist die neu gegründete VZ Depotbank in Deutschland, die mittlerweile die Bewilligung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht und der Europäischen Zentralbank erhalten hat. Damit könne die VZ Deutschland im zweiten Halbjahr 2017 beginnen, Vermögensverwaltungskunden von Drittbanken auf die eigene Bank-Plattform zu transferieren. (awp/mc/pg)

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