Betrug im Namen der Superstars: So funktioniert die Masche

Betrug im Namen der Superstars: So funktioniert die Masche
(Bild: https://pixabay.com/de/photos/internet-sicherheit-cybersecurity-3480163/)

Immer wieder findet man auf Facebook Webeanzeigen, die davon handeln, wie man finanzielle Freiheit erreicht. Das mag vor allem deshalb interessant sein, weil hier prominente Gesichter auftauchen – so etwa „Wetten, dass…?“-Erfinder Frank Elstner, „Wer wird Millionär“-Moderator Günther Jauch, Tennis-Legende Boris Becker oder auch Pop-Titan Dieter Bohlen.

Die deutschen Promis haben aber mehr als nur die finanzielle Freiheit als Gemeinsamkeit – sie alle wussten gar nicht, dass sie als Werbegesicht fungierten.

Bohlen äußerte sich bereits über Instagram

Klickt man auf die Anzeige, für die der „Deutschland sucht den Superstar“-Juror Bohlen wirbt, so wird der Nutzer automatisch auf eine Seite weitergeleitet, die eine verblüffende Ähnlichkeit mit dem ARD-Auftritt hat. Nicht nur, dass man also auf einer Fake-Seite landet, versucht man auch mit reisserischen Slogans („Der grösste Deal in der deutschen Geschichte, der Dich in 7 Tagen reich macht“) Anleger zu finden, die dann auch wirklich Geld investieren.

Dieter Bohlen nahm bereits auf seinem Instagram Profil Stellung: Der Pop-Titan verurteilte die Aktion; es sei für ihn unverständlich, warum hier mit seinem Gesicht geworben wird – besonders ärgerlich ist auch der Umstand, dass hier wohl auch die Anwälte von Bohlen  keinen Erfolg verbuchen werden können. Aufgrund der Tatsache, dass es auf der Seite etwa kein Impressum gibt, ist es auch nicht möglich, darüber Informationen zu bekommen, wer hinter dem Betrug steckt.

Findet man auf Facebook oder Google etwa Werbung von Cryptosoft, so wird man relativ schnell feststellen, dass es hier ganz klare Unterschiede gibt – Cryptosoft agiert nicht mit prominenten Gesichtern und verspricht auch keinen schnellen Reichtum.

Auch Zitate werden erfunden

Nicht nur Bohlen warb für eine Trading-Plattform – auch die Gründershow „Die Höhle der Löwen“ wird immer wieder für Lügengeschichten genutzt. „Der beste Deal in der Geschichte“ – den es aber tatsächlich nie gegeben hat. Noch nie war eine Trading-Plattform Teil einer Folge von „Die Höhle der Löwen“. Findet man also – etwa auf Facebook – eine Anzeige, mit der geworben wird, den „besten Deal“ in der Sendung abgeschlossen zu haben, so ist das gelogen. Auch die Zitate, die sich sodann auf der Seite finden, auf die man weitergeleitet wird, sofern man die Anzeige anklickt, sind frei erfunden.

Einzig und alleine die Plattform scheint echt zu sein, wobei man jetzt nicht glauben darf, man wird hier das schnelle Geld machen. Denn man wird nicht in sieben Tagen reich – man verliert einfach innerhalb von Sekunden die Einzahlung, die bei 200 Euro liegt. Mehr kann die Trading-Plattform am Ende nämlich nicht bieten.

Worauf man achten sollte

Aber es geht nicht nur um Investitionen in Kryptowährungen, sondern auch um Diätpillen oder Anti-Falten-Cremes. Wenn es dann noch Zitate gibt, die angeblich aus einer Folge von „Die Höhle der Löwen“ stammen, sollte man immer vorsichtig sein. Das heißt, es ist ratsam, dass man auch der Sache nachgeht, ob es je einen derartigen Deal gab oder ob überhaupt je ein solches Produkt vorgestellt wurde. In der Regel wird man relativ schnell erkennen können, ob es sich um Betrügereien handelt oder nicht.

Wer den Inhalt der Anzeige nicht überprüft, sollte jedoch auf ein paar Merkmale achten, sofern man von der Anzeige auf eine Internetseite weitergeleitet wird.

In erster Linie geht es darum, dass man in Erfahrung bringt, ob auf der Homepage ein Impressum zu finden ist oder nicht. Gibt es kein Impressum, so muss man besonders vorsichtig sein – die Wahrscheinlichkeit, dass es sich hier um Betrug handelt, ist somit ausgesprochen hoch. Zudem ist es wichtig, dass schon auf Facebook oder Google, ganz egal, wo die Anzeige auftaucht, darauf geachtet wird, ob es sich um eine „Anzeige“ handelt oder der Beitrag „gesponsert“ wurde. So erkennt man nämlich den Unterschied zwischen einer Werbung und einem redaktionellen Artikel. Ist man unsicher, sollte man immer nach Erfahrungsberichten suchen. Findet man im Internet zahlreiche Hinweise, dass es sich um Betrug handelt, sollte man sofort die Finger davon lassen; mitunter kann man die Anzeige, sofern man sie auf Facebook gefunden hat, auch melden. (KS/mc/hfu)

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