IBM baut massgeschneiderte Sustainability Plattform für Evonik

IBM baut massgeschneiderte Sustainability Plattform für Evonik
Ralf Kelle, Head of Sustainability Strategy bei Evonik (Bild: Evonik)

Ehningen – IBM unterstützt das weltweit tätige Spezialchemie-Unternehmen Evonik mit Technologie und Beratung bei seiner Transformation zu einem nachhaltigen Chemiekonzern. Innerhalb weniger Monate lieferte IBM das erste Modul für eine Lösung, die die manuellen Prozesse bei der zentralen Bearbeitung ausgewählter ESG-Kennzahlen weitgehend automatisiert. Die Sustainability-Data-Management-Plattform basiert auf der Standard-Software IBM Planning Analytics.

Bis zum Jahr 2030 möchte Evonik mehr als drei Milliarden Euro in Produkte mit einem überlegenen Nachhaltigkeitsnutzen (Next Generation Solutions) investieren sowie 700 Millionen Euro in die Weiterentwicklung von Produktionsprozessen und Infrastruktur zur Einsparung von CO2-Emissionen (Next Generation Technologies). Damit steigt der Anspruch, eine breite Palette von Nachhaltigkeitskennzahlen und -daten jederzeit „auf Knopfdruck“ zur Verfügung zu haben. ESG-Daten – also Daten, die Kriterien aus den Bereichen Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und verantwortungsvolle Unternehmensführung (Governance) berücksichtigen – sind sehr komplex, da sie aus unterschiedlichen Quellen stammen und zurzeit noch wenig standardisiert sind. IBM unterstützt Evonik an dieser Stelle mit der Sustainability Data Management-Plattform auf Basis von IBM Planning Analytics.

Komplexe ESG-Daten liegen „auf Knopfdruck“ vor

Bisher hatte der Spezialchemiekonzern, der unter anderem auch im World Business Council for Sustainable Development (WBCSD) aktiv ist und dort die Methodik der Nachhaltigkeitsanalyse mit entwickelt hat, die Kennzahlen für das Nachhaltigkeitsportfolio weitgehend manuell bearbeitet. Im Rahmen dieser Analyse wird die Nachhaltigkeitsperformance bei Evonik entlang von drei Achsen betrachtet – nach Produkt, Anwendung und Region. Zudem werden zahlreiche Indikatoren in fünf Nachhaltigkeitskategorien ermittelt. Die mehrdimensionale Struktur manuell zu kalkulieren, war sehr zeitaufwändig. Mit der Sustainability Data Management-Plattform ist es nun möglich, für unterschiedliche Kombinationen jederzeit Analysen vorzunehmen und auf Knopfdruck Abfragen zu erstellen.

„Derzeit liegt der Fokus auf der Erhebung und Bearbeitung von Kennzahlen für das Nachhaltigkeitsportfolio, die wir für die interne Steuerung und externe Berichterstattung verwenden,“ sagt Ralf Kelle, Head of Sustainability Strategy bei Evonik. „Zukünftig planen wir, mit der Sustainability Data Management-Plattform auch kohärente Assessments und Simulationen auf verschiedenen Steuerungsebenen durchzuführen. Zudem planen wir die Erweiterung der Plattform um weiter nachhaltigkeitsrelevante Module. Damit schaffen wir eine daten- und faktenbasierte Grundlage für Entscheidungen auf operativer oder strategischer Ebene.“

Eingebunden in das Projekt war auf Seiten von Evonik ein interdisziplinäres Team aus verschiedenen Funktionsbereichen wie Sustainability, IT, Finanzen, Controlling und Einkauf, den Geschäftsgebieten und dem Life Cycle Management. Mit dem Zusammenspiel der drei IBM-Sparten Consulting, Technology und Expert-Labs konnte IBM das Projekt mit hoher technischer Expertise von der Beratung bis zur Umsetzung einer vollständig integrierten Plattform in nur wenigen Monaten zusammen mit Evonik umsetzen. „Um die Nachhaltigkeit positiv zu beeinflussen, reicht es nicht aus, dass sich nur die Zentralfunktion für Sustainability in den Unternehmen mit dem Carbon Footprint beschäftigt“, so Stefan Henze, bei IBM für das Projekt verantwortlich. „Zukünftig müssen auch die operativen Geschäftseinheiten die Nachhaltigkeitskennzahlen ihrer Produkte kennen, um so die erforderlichen Massnahmen zeitnah anstossen zu können.“

Das erste Produkt seiner Art und massgeschneiderte Lösung

Da die zu berücksichtigenden ESG-Daten aus unterschiedlichen Quellen stammen, müssen sie zunächst mit Hilfe einer Data-Fabric-Architektur verbunden werden. Die Data-Fabric-Architektur auf Basis des IBM Cloud Pak for Data ermöglicht es, auf Datenquellen über verteilte Umgebungen hinweg zuzugreifen, ohne sie kopieren oder verschieben zu müssen – und das mit eingebetteter Governance und unter Berücksichtigung von Datenschutzvorgaben. Da im Sustainability-Bereich bisher noch keine „Out of the Shelf“-Lösung existierte, hat IBM für Evonik eine passgenaue Lösung gebaut. Die Sustainability Data Management-Plattform basiert auf der sehr ausgereiften IBM Software Planning Analytics, die intelligent auf die Anforderungen von Evonik zugeschnitten wurde. IBM Planning Analytics ist einer der Marktführer für integrierte Planung und Analyse. Das Rückgrat der Lösung ist die robuste TM1-Technologie, die seit fast 40 Jahren bei rund 1’400 Unternehmen in der DACH-Region und ca. 7’000 Unternehmen weltweit im Einsatz ist.

Die KI-basierte integrierte Planungslösung rationalisiert nicht nur die Planungsprozesse, sondern bietet auch die Möglichkeit, tiefer in Daten einzutauchen, um Prognosen mit grösserer Genauigkeit zu erstellen. IBM Planning Analytics lässt sich mit dem Wachstum und den Veränderungen im Unternehmen skalieren und gibt Kunden die Flexibilität zu planen, ohne die Geschäftsprozesse zu ändern. Die Lösung kennt im Hinblick auf Datenmengen und Benutzeranzahlen keine Limitierung, was für Evonik einen hohen Stellenwert hat. (IBM/mc/huf)


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