InCore Bank: Blockchain fordert Finanzinstitute heraus

InCore Bank: Blockchain fordert Finanzinstitute heraus
Von Daniel Blatter, Head Digital Services bei InCore Bank. (Bild: InCore)

Schlieren / Zürich – Die Blockchain-Technologie und die sich daraus ergebende Kryptoökonomie gehören zu den fünf aktuellen technologischen Megatrends für Finanzinstitute. Nach anfänglichem Zögern des Bankensektors gegenüber Blockchain erkennen heute die meisten führenden Finanzinstitute die damit verbundenen Chancen.

Das Institut für Finanzdienstleistungen IFZ hat vergangenen Winter die Banking Trend-Map 2019 vorgestellt. In einem darauf basierenden Fachartikel wird mit einem Fokus auf die technischen Megatrends aufgezeigt, welche Herausforderungen auf die Finanzindustrie zukommen und welche Handlungsoptionen zweckmässig erscheinen. Zu den fünf
aktuellen technologischen Megatrends gehört auch Blockchain. Dies deckt sich mit den Beobachtungen unserer Branchenexperten.

Erhebliche Herausforderungen für Banken
Die Blockchain ist als Begriff im Zusammenhang mit Bitcoin ins Bewusstsein der Finanzbranche gerückt. Blockchain ist ein verteiltes Kontobuch (Distributed Ledger), welches den Grundstein für neue Anlageformen der Kryptoökonomie wie Bitcoin legt. Möchte eine Bank interessierten Kunden diese anbieten, ist sie aus unserer Sicht mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Unser CEO Mark Dambacher weist in einem Interview auf vier Herausforderungen hin:

  • Die Mitarbeiter an der Front müssen über Knowhow im Kryptobereich verfügen, um den Kunden weiterhin optimal zu betreuen.
  • Die Bank muss über adäquate und sichere technische Infrastruktur und ausreichend geschultes Personal verfügen.
  • An den Core-Banking-Systemen müssen kostspielige Erweiterungen vorgenommen werden, um die Verarbeitung von Kryptotransaktionen zu ermöglichen.
  • Regulatorische Vorschriften, insbesondere bei den Eigenmittelanforderungen und der Geldwäscherei, müssen berücksichtigt werden.

Veränderung des bankeigenen Geschäftsmodells
Für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft sind gemäss Dr. Urs Blattmann, Dozent und Projektleiter IFZ und Autor des IFZ-Fachbeitrags, die folgenden drei Schritte unerlässlich:

  • Erkennen, dass der zukünftige Erfolg nur mittels Sourcing, Kooperationen und Plattformen möglich sein wird und dass die Bank sich dabei von einer kundenzentrierten Sicht leiten lassen sollte.
  • Veränderung des bankeigenen Geschäftsmodells durch Fokussierung auf das Kerngeschäft und Aufbau einer Sourcing- und Partnermanagement-Kompetenz.
  • Realisierung von zweckmässigen Lösungen zusammen mit Partnern.

Unsere Bankexperten bei InCore Bank bezeichnen Blockchain als eine wegweisende, bahnbrechende Innovation, die die Fähigkeit besitzt, die Bankenlandschaft in den kommenden Jahren vollständig zu verändern.
Die Bank der Zukunft ist aus unserer Sicht ein Technologieunternehmen, das als digitale Plattform für die Produktion und Vermarktung kundenspezifischer Finanzdienstleistungen dienen wird. (InCore Bank/mc/ps)

Weitere Informationen:
Die aktuellen technologischen Herausforderungen und ihre Konsequenzen für Schweizer Banken
Ein risikofreier Einstieg in die Kryptoökonomie

Zum Autor:
Daniel Blatter ist seit 2015 für InCore Bank als Head Digital Services tätig. Sein Team brachte das Angebot im Bereich digitaler Vermögenswerte zur Marktreife. Er war lange Jahre in der Entwicklung und im Produktmanagement für den Core-Banking-Hersteller Finnova tätig, verfügt unter anderem über Abschlüsse an der ETH und der Universität Zürich und mehr als 20 Jahre Erfahrung im Bereich der IT- und Finanzindustrie.

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