CH-Schluss: SMI legt 0,2% auf 8’321 Punkte zu

CH-Schluss: SMI legt 0,2% auf 8’321 Punkte zu

Zürich – Der Schweizer Aktienmarkt hat die Sitzung vom Mittwoch leicht im Plus beendet. Gestartet waren die wichtigsten Indizes noch im Minus und weite Teile des Tages notierten sie auch knapp im roten Bereich, erst gegen Handelsschluss stiessen sie in die Pluszone vor. Händler sprachen von einer insgesamt ruhigen Sitzung aufgrund fehlender kursbewegender Unternehmens- oder Konjunktur-News. Der Schweizer Markt blieb etwas hinter den europäischen Börsen zurück, was vor allem mit der unterdurchschnittlichen Kursentwicklung der SMI-Schwergewichte begründet wurde.

Grundsätzlich sei die Stimmung weiter relativ gut, hiess es in Handelskreisen. Allerdings habe sich angesichts eines anstehenden Konjunkturberichts der US-Notenbank Fed am Abend und der EZB-Sitzung vom Donnerstag kaum ein Investor gross zum Fenster heraus gelehnt. Die Erwartungen an das Treffen seien zum Teil hoch, meinte ein Händler, damit sei dann aber auch der Raum für Enttäuschungen entsprechend gross.

Der Swiss Market Index (SMI) legte zum Handelsschluss 0,20% zu auf 8’320,99 Punkte. Der 30 Titel umfassende Swiss Leader Index (SLI), in dem die grössten Titel nicht mit der ganzen Gewichtung enthalten sind, gewann 0,36% auf 1’265,32 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,19% auf 9’045,49 Zähler ein. Von den 30 Blue Chips schlossen 23 im Plus, fünf im Minus und zwei (Nestlé, Swisscom) unverändert.

Unter den grössten Gewinner bei den Blue Chips waren vor allem Titel, die im bisherigen Jahresverlauf nicht zu den Top-Werten gehörten. Die CS-Valoren etwa, welche im frühen Geschäft noch auf den hinteren Rängen zu finden waren, legten zum Schluss 1,6% zu. Spezifische Gründe für den Kursanstieg gab es nicht. Grundsätzlich sei die Stimmung für Finanzwerte seit ein paar Wochen aber deutlich besser, hiess es im Markt.

Auch Julius Bär (+1,4%) als weiterer Bankentitel waren entsprechend weit vorne zu finden, etwas mehr Mühe hatten dagegen UBS (+0,1%). Bei der grössten Schweizer Bank könnte es nach dem Brexit-Votum zu einem Personalabbau in London kommen. Von den 5’000 dort beschäftigten Personen könnten 20% bis 30% von einer Verlagerung betroffen sein, sagte CEO Sergio Ermotti gegenüber einem asiatischen Newsportal.

Deutlich fester zeigten sich aber auch einige mehr oder weniger konjunktursensitive Papiere wie LafargeHolcim (+1,6%), die am Schluss bester Blue Chip waren, Givaudan (+0,9%) oder Sika (+0,7%). Zudem lagen am Schluss auch Swatch (+0,8%) weit vorne. Die Papiere waren anfänglich – wie auch diejenigen des Branchennachbar Richemont (+0,3%) – aufgrund einer Rückstufung durch Barclays weit hinten klassiert, erholten sich dann aber im Tagesverlauf. Die Analysten begründen die Rückstufung mit steigenden Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Luxusuhren-Marktes.

Die grössten Abgaben bei den Blue Chips gingen zum Schluss an die Papiere des Hörgeräte-Herstellers Sonova (-0,7%). Für die eher schwache SMI-Entwicklung waren aber vor allem Roche GS (-0,3%) verantwortlich, auch wenn sie sich zum Schluss etwas erholten. Fundamentale Neuigkeiten vom Basler Pharmaunternehmen gab es allerdings keine. Die Anleger seien in letzter Zeit gegenüber Pharma-Aktien vorsichtig, hiess es, bei Roche komme zudem noch der anstehende Verkauf des Roche-Paketes von Novartis (Aktie +0,3%) dazu. Knapp im Minus schlossen ausserdem noch Actelion, Lonza und Aryzta.

Im breiten Markt verloren Dorma+Kaba (-7,9%) deutlich. Der Schliesstechnik-Konzern hatte am Morgen sein Geschäftsergebnis 2015/16 veröffentlicht, wobei die Schätzungen bei Umsatz und Betriebsgewinn leicht, beim Reingewinn hingegen deutlicher unterschritten wurden. Nach Halbjahreszahlen gab es ausserdem für Leclanché (-4,5%) markante Einbussen.

Überdurchschnittliche Verluste mussten zudem EFG (-1,6%) hinnehmen. Der Vermögensverwalter hat laut einem Medienbericht Daniel Furtwängler nach weniger als einem Jahr als Mitglied des Führungsteams freigestellt. Klare Gewinner waren auf der anderen Seite nachrichtenlos die Pharmatitel Cassiopea (+3,8%) und Basilea (+2,9%), die Industriewerte Gurit (+2,5%) und Logitech (+2,4%) sowie aus dem Finanzsektor Leonteq (+2,1%). (awp/mc/upd/ps)

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