EU-Schluss: Freundlich – Industriedaten aus Deutschland stützen

EU-Schluss: Freundlich – Industriedaten aus Deutschland stützen

London – Die wichtigsten europäischen Aktienindizes sind am Mittwoch mit Gewinnen aus dem Handel gegangen. Die deutsche Industrie hatte im Februar erneut einen starken Auftragsschub erhalten und sorgte so Börsianern zufolge für gute Laune. Zu den Favoriten zählten Bankenwerte, nachdem sich bei einer Auktion die Nachfrage nach portugiesischen Staatsanleihen als robust erwiesen hatte. Ansonsten warteten die Anleger mit Spannung auf die Sitzung der Europäischen Zentralbank am Donnerstag, auf der die europäischen Währungshüter erstmals seit der Finanz- und Wirtschaftskrise die Leitzinsen anheben dürften.

Der zwischenzeitlich leichtere EuroStoxx 50 stieg am Ende um 0,70 Prozent auf 2.971,48 Punkte, nachdem er seit Wochenbeginn auf dem höchsten Stand seit vier Wochen auf der Stelle getreten hatte. In Paris rückte der CAC 40 am Mittwoch indes nur um 0,16 Prozent auf 4.048,16 Punkte vor. Hier drückten Verluste bei Versorgerwerten etwas auf die Stimmung. Der Londoner FTSE 100 gewann 0,57 Prozent auf 6.041,13 Punkte.

Die Aktien des italienischen Kreditinstituts Intesa SanPaolo standen mit plus 5,35 Prozent auf 2,2440 Euro an der EuroStoxx-Spitze. Intesa SanPaolo plant eine Kapitalerhöhung über fünf Milliarden Euro. Die Massnahme schraube die Eigenkapitalquote der Bank deutlich über den Branchendurchschnitt und sorge damit für einen Wettbewerbsvorteil, schrieb Cheuvreux-Analystin Silvia Benzi. Zudem hatte die Bank mittelfristige Ziele ausgegeben.

Im europäischen Leitindex zeigten die Aktien der Unicredit mit einem Plus von 3,46 Prozent auf 1,7920 Euro die zweitbeste Wertentwicklung. Dahinter folgten Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) und Assicurazioni Generali, die sich um etwa 3 Prozent verteuerten. Auch im «Footsie» legten Finanzaktien stark zu. So stiegen Barclays und Lloyds Banking Group um 2,81 respektive um 4,01 Prozent.

Die Aktien der Allied Irish Banks (AIB) aber sanken um 8,18 Prozent auf 0,303 Euro. Die Ratingagentur Standard and Poor’s hatte am Vortag ihre Einstufung irischer Banken gesenkt.

Einzelhandelstitel notierten branchenweit im Plus. Marks & Spencer zogen an der «Footsie»-Spitze um besonders starke 6,00 Prozent auf 360,60 Britische Pence an. Das Unternehmen rechnet zwar angesichts steigender Rohstoffkosten mit einem noch schwierigeren Handelsumfeld im laufenden Jahr, der drastische Umsatzrückgang einiger Wettbewerber sei jedoch nicht zu verzeichnen gewesen.

Unter Druck standen Versorgertitel, angeführt von Papieren der Electricite de France (EdF) mit minus 3,15 Prozent auf 27,55 Euro. Sie waren an das Ende des französischen Leitindex gerutscht, nachdem die Citigroup ihre Gewinnschätzungen und auch das Kursziel leicht gesenkt hatte. Analystin Sofia Savvantidou begründete den Schritt mit der geringen Erhöhung des Stromtarifs in Frankreich, die unterhalb der Inflationsrate geblieben sei, und der geringen Berechenbarkeit des Geschäfts. EdF sei nicht nur der schwächste Versorger in Frankreich, sondern im ganzen Sektor. Papiere von GDF Suez verbuchten im Fahrwasser einen Abschlag von 0,36 Prozent auf 27,63 Euro als einer der schwächsten Titel im europäischen Leitindex. (awp/mc/upd/ps)

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