EU-Schluss: Gewinne – EuroStoxx über 3.000 Punkten

EU-Schluss: Gewinne – EuroStoxx über 3.000 Punkten

London – Die jüngsten Signale der US-Notenbank Fed und die positiv verlaufende Berichtssaison haben am Donnerstag für Aufwind am europäischen Aktienmarkt gesorgt. Der EuroStoxx 50 kletterte um 0,93 Prozent auf 3.005,33 Punkte und schloss somit erstmals seit Ende Februar wieder über der Marke von 3.000 Zählern. In Paris stieg der CAC 40 um 0,91 Prozent auf 4.104,90 Punkte. Der FTSE 100 verabschiedete sich derweil nur mit knappen Gewinnen in sein verlängertes Wochenende. Der britische Leitindex rettete sich mit 0,03 Prozent ins Plus auf 6.069,90 Punkte.

Am Freitag und am Montag kommender Woche wird in London feiertagsbedingt nicht gehandelt.

Die US-Notenbank hatte am Mittwoch ihren Leitzins wie erwartet nicht verändert und eine Fortsetzung ihrer expansiven Geldpolitik signalisiert. Das hatte bereits an den US-Börsen und in Asien für Kursgewinne gesorgt. Händler verwiesen jedoch auch darauf, dass die weiter auf Hochtouren laufende Berichtssaison weiterhin die Kurse gestützt habe.

Schwache Konjunkturdaten aus den USA konnten den Kursen in Europa indes nichts anhaben: Die US-Wirtschaft hat sich im ersten Quartal etwas stärker abgekühlt als erwartet und zudem war die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche überraschend gestiegen.

Keine Hilfe waren dem Markt die Papiere des britisch-niederländischen Konsumgüterkonzerns Unilever, die als zweitschwächster Wert im europäischen Leitindex EuroStoxx 50 um 3,53 Prozent auf 22,145 Euro absackten. Dem Konsumgüterhersteller machen steigende Rohstoffpreise zu schaffen. Das Unternehmen hatte daher seine erst im Februar getroffene Kostenprognose angehoben und will seine Sparanstrengungen verschärfen.

Stärkster Sektor war indes die Versicherungsbranche. Angeführt von 3,19 Prozent festeren Aktien von Standard Life gewann der Teilindex Stoxx 600 Insurance 1,08 Prozent hinzu. Der britische Versicherer hatte mit seinen Umsätzen im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen und glaubt, dass laufende Investitionen künftig die Gewinne antreiben werden. Titel von Royal Dutch Shell kletterten in London um 0,61 Prozent auf 2.323,44 Britische Pence. Der Ölkonzern hatte zum Jahresauftakt vom hohen Ölpreis profitiert.

Die Papiere von AstraZeneca waren indes mit minus 3,47 Prozent auf 3.004,20 Pence schwächster Wert im britischen «Footsie». Der Pharmakonzern hatte auch im ersten Quartal die Konkurrenz von Nachahmermedikamenten zu spüren bekommen. Neben fehlenden Umsätzen mit Impfstoffen gegen Schweinegrippe hatte auch der französische Kontrahent Sanofi-Aventis die Generika-Konkurrenz beklagt. Die Titel retteten sich in Paris jedoch knapp mit 0,08 ins Plus.

Unter den Finanzwerten rückten Banco Santander nach der Vorlage von Zahlen um 1,49 Prozent auf 8,601 Euro vor. Die Bank hatte im ersten Quartal vor allem wegen höherer Steuern und strengerer Auflagen zwar weniger verdient, sieht im spanischen Heimatmarkt aber das Ende des Abwärtstrends. In Zürich profitierten die 3,56 Prozent festeren Titel von Nobel Biocare von den vorgelegten Zahlen und einem am Markt herumgereichten Gerücht, dass es Übernahmeinteresse an dem Biotech-Unternehmen gebe.  (awp/mc/ps)

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