EU-Schluss: Fest nach Verlustserie

EU-Schluss: Fest nach Verlustserie

Paris – Der EuroStoxx 50  hat am Dienstag nach einer fünftägigen Verlustserie erstmals wieder zugelegt. Der Leitindex der Eurozone kletterte zum Handelsschluss um 1,26 Prozent auf 2.543,37 Punkte. Börsianer begründeten den Anstieg vor allem mit der Erholung, die am Morgen die Talfahrt der Aktien in Asien zunächst bremsen konnte.

Auch der CAC 40  in Paris rückte vor und stieg um 1,51 Prozent auf 3.649,82 Punkte. In London gewann der FTSE 100  1,21 Prozent auf 6.101,91 Punkte.

In Asien hatte es zunächst erneut die Börse in Schanghai am deutlichsten erwischt, wo der CSI-300-Index zeitweilig um knapp sieben Prozent einbrach, die er dann aber fast vollständig wieder aufholen konnte. Händler verwiesen auf jüngste Aussagen der chinesischen Notenbank. Diese war auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz den wachsenden Sorgen vor einem Liquiditätsengpass im chinesischen Bankensektor entgegengetreten und hatte versichert, die Risiken seien kontrollierbar, und der jüngste Anstieg der Geldmarktsätze sei nur vorübergehend.

Gute Nachrichten kamen auch aus den USA. Konjunkturdaten vom einst krisengeschüttelten Immobilienmarkt, zur Verbraucherstimmung und zu den Investitionen der Unternehmen konnten auf ganzer Linie überzeugen.

In Europa verbuchte im Branchenvergleich der Autosektor die deutlichsten Gewinne mit einem Zuwachs von 3,74 Prozent. An der EuroStoxx-Spitze zogen die Aktien von Daimler um 4,87 Prozent an und im CAC waren die Titel von Renault mit einem Plus von mehr als 6 Prozent der Favorit. Für die Aktien von Peugeot ging es um knapp fünf Prozent nach oben.

Ein positiver Analystenkommentar stützte Börsianer zufolge die Erholung von der jüngsten Schwäche. So plane Daimler, im Sommer die Bänder bei seinen Fabriken mit einer Ausnahme durchlaufen zu lassen, während Volkswagen (VW) über eine Verkürzung der Sommerpause in Wolfsburg nachdenke, sagte Analyst Michael Raab von KeplerCheuvreux. Dies spreche für einen anhaltend starken Auftragseingang bei den deutschen Autobauern. Zudem berichtete Peugeot von einer hohen Nachfrage nach seinem neuen Mini-SUV 2008.

Auch Bankentitel legten zu, nachdem sie am Vortag noch mit in den Strudel der China-Krise geraten waren. Der Sektor rückte um 1,51 Prozent vor. Überwiegend Verluste verzeichnete lediglich die Versorgerbranche. Dessen Titel büssten durchschnittlich 0,20 Prozent ein.

Auf Unternehmensseite gab es unterdessen kaum Neuigkeiten. Vodafone standen wegen des Übernahmepokers um Kabel Deutschland weiter im Mittelpunkt des Interesses. Die Titel des britischen Mobilfunkers zogen um 2,44 Prozent an. Die geplante Transaktion sei sinnvoll, da sie den britischen Mobilfunkkonzern zu einem führenden Anbieter integrierter Telekommunikationsangebote auf dem grössten europäischen Markt machen würde, schrieb Analyst Antoine Pradayrol von der französischen Investmentbank Exane BNP Paribas. Allerdings erschienen die von Vodafone angekündigten Synergieeffekte sehr grosszügig gerechnet.

EADS kletterten nach einem weiteren Auftrag für die Tochter Airbus um 2,87 Prozent auf 40,745 Euro. Die skandinavische Fluggesellschaft SAS hatte 12 Passagierflugzeuge bestellt. (awp/mc/pg)

Euronext

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