EU-Verlauf: Schwächer – Regierungsumbildung in Athen

EU-Verlauf: Schwächer – Regierungsumbildung in Athen

Paris – Nach deutlichen Verlusten in der Vorwoche haben die europäischen Aktienmärkte auch am Montag erneut mit sinkenden Kursen zu kämpfen. Das Drama um Griechenland und neue Sorgen um Italiens Staatsfinanzen belasteten laut Börsianern den Handel. In Athen stehen Gespräche zur Übergangsregierung an, die das Land bis Februar regieren und den Erhalt der internationalen Finanzhilfe sicherstellen soll.

Ebenso blicken die Märkte auf Italien, wo Silvio Berlusconi um seine Regierungsmehrheit und mit steigenden Anleiherenditen kämpft. Die Rendite zehnjähriger italienischer Staatsanleihen war auf 6,638 Prozent geklettert. Börsianer kommentierten, dass dieser Trend zu steigenden Renditen dem Verlauf in anderen Schuldenstaaten beunruhigend ähnlich sei.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verlor bis zum Mittag 1,67 Prozent auf 2.253,28 Punkte. Der Londoner FTSE 100 gab 1,35 Prozent auf 5.452,41 Punkte ab, der Cac 40 sank in Paris um 1,73 Prozent auf 3.069,36 Punkte.

Hart traf das Stimmungstief an den Märkten erneut die Finanzbranche. Die Branchenindizes für Versicherer Stoxx 600 Europe Insurance und der entsprechende Subindex für Banken gaben zwischen anderthalb und zwei Prozent nach. Weiter schwach zeigten sich die Basisgüterindustrie und Handelswerte. Am besten schnitten Autowerte und die Freizeitindustrie ab, sie lagen nur knapp in der Verlustzone.

Telefonica verloren in Madrid mehr als sechs Prozent. Haupteigner Telco soll Medienberichten zufolge eine Kapitalerhöhung prüfen. Europas grösster Handelskonzern Carrefour verlor nach einer Kurszielsenkung durch die Citigroup rund viereinhalb Prozent. Auch für die Finanzwerte sah es wieder schlecht aus: Anleger schmähten mehrheitlich die Papiere von ING, Societe Generale, Axa und BNP Paribas. Sie gaben um zwischen zwei bis vier Prozent nach.

Bayer gingen als bester Wert in den Mittag: Nach der Zulassung des Schlaganfall-Medikaments Xarelto in den USA legten die Papiere der Leverkusener um rund zweieinhalb Prozent zu. Auch italienische Banken konnten sich zum Mittag hin in die Gewinnzone hieven: Intesa SanPaolo und Unicredit lagen mit rund ein bis zwei Prozent im Plus. (awp/mc/ps)

Euronext

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