TCS: Ladeinfrastruktur bremst Trend zu Elektroautos

TCS: Ladeinfrastruktur bremst Trend zu Elektroautos
(Unsplash)

Genf – Die Bereitschaft zum Kauf eines Elektroautos ist bei einem grossen Teil der Bevölkerung nach wie vor vorhanden, allerdings nicht mehr in dem Ausmass wie in den vergangenen Jahren.

Für den Kauf eines E-Autos entscheiden sich jene, die das Klima schonen wollen und zuhause über eine Lademöglichkeit verfügen. Die wichtigsten Argumente gegen einen Kauf sind Preis und Ladeinfrastruktur. Das zeigt der fünfte E-Barometer, die jährliche repräsentative Studie des TCS zur Elektromobilität, welche in Zusammenarbeit mit gfs.bern durchgeführt wird.

Fehlende Ladestationen als Grund für Verzicht
Für immer mehr Befragte ist das Fehlen einer Ladestation zuhause der Grund, weshalb sie vom Kauf eines Elektroautos absehen (65 Prozent, +3). Die Studie zeigt zudem, dass trotz einem leichten Rückgang die Mehrheit der Schweizerinnen und Schweizer weiterhin dafür ist, dass die Behörden generell Ladestationen mit Subventionen fördern (55 Prozent, -2). Auch ein Steuerabzug für emissionsarme Fahrzeuge wird wie bereits im Vorjahr weiterhin befürwortet (56 Prozent, -5), allerdings ist in diesem Fall die Zustimmung stärker rückläufig.

Gemäss Studie verfügen über die Hälfte der befragten Elektroautobesitzer über einen eigenen Parkplatz, eine Garage oder einen Einstellplatz mit einem Stromanschluss (53 Prozent). 36 Prozent verfügen über eine Ladestation zur exklusiven Nutzung. 23 Prozent nutzen öffentlich zugängliche Ladestationen in unmittelbarer Nähe ihres Hauses, während 12 Prozent über keine entsprechende Möglichkeit verfügen. 14 Prozent können ihr Elektroauto am Arbeitsplatz laden.

Praktische Überlegungen statt Idealismus
Der wichtigste Grund, ein Elektroauto zu kaufen ist nach wie vor die Nachhaltigkeit bzw. die klimaschonende CO2-Bilanz (47 Prozent). Allerdings hat dieser Faktor gegenüber dem Vorjahr an Relevanz verloren (-6 Prozent). Die wichtigsten Gründe gegen den Kauf eines Elektroautos sind der Preis (41 Prozent, +1) sowie die Zweifel daran, ob genügend Ladestationen verfügbar sind (34 Prozent, +1). Die Reichweite von Elektroautos hat als Kaufkriterium an Bedeutung verloren (34 Prozent, -1).

Grundsätzlich spielen für Schweizerinnen und Schweizer bei der künftigen Wahl ihres Fortbewegungsmittels alltagspraktische Überlegungen gegenüber idealistischen Motiven eine wichtigere Rolle, als dies in der Vergangenheit der Fall war. Gefragt sind auf die jeweilige Situation angepasste Verkehrsmittel, dabei nimmt die geplante Nutzung elektrisch angetriebener Fahrzeuge ab (-7 Prozent) und diejenige des öffentlichen Verkehrs zu (+4 Prozent). Die Befragten geben an, sowohl reine Elektroautos (-1 Prozent) als auch Plug-In Hybride (-2 Prozent) in Zukunft leicht weniger, aber weiterhin auf stabilem Niveau nutzen zu wollen. Eine Mehrheit von 54 Prozent findet den Trend zu Kleinfahrzeugen wie E-Scootern eher oder sogar sehr schlecht. 38 Prozent sind gegenüber dem Trend positiv eingestellt.

Treibstoff- und Strompreise: Kaum Einfluss auf Kaufentscheid und Mobilitätsverhalten
Gemäss E-Barometer-Studie haben die anhaltende Stromknappheit und die damit verbundenen steigenden Stromkosten kaum Einfluss auf die Bereitschaft, ein Elektroauto zu kaufen. Nur gerade 11 Prozent der Befragten gaben an, wegen Stromknappheit bzw. steigender Strompreise den Kauf eines Elektroautos aufzuschieben. Für fast vier Fünftel der Befragten (78 Prozent, +5) haben die steigenden Preise für Energie und Treibstoff weiterhin keinen Einfluss auf ihr Verhalten oder ihre Entscheidungen. (mc/pg)

TCS

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert