Aargauer Kunsthaus: Markus Raetz, Nothing is lighter than light

Es gehört zu den besonderen Qualitäten des Werkes von Markus Raetz, dass sich bei aller Offenheit der gewählten bildnerischen Mittel bestimmte Themen wie ein roter Faden durch das ganze Schaffen ziehen. In jeder Ausstellung versucht Markus Raetz, einen besonderen Aspekt hervorzuheben, immer wieder lässt sich dabei aber ein Bogen über sein ganzes, sich seit den 1960er-Jahren entwickelndes Werk spannen. Markus Raetz? kontinuierlicher Umgang mit dem Medium der Fotografie seit seinen künstlerischen Anfängen ist der Aufhänger für die Ausstellung im Aargauer Kunsthaus. Der Berner Künstler hat sich im Laufe der letzten vierzig Jahre fast aller aus der Geschichte der Fotografie bekannter Verfahren bedient: vom Cliché vert bis zu Schattenprojektionen über die Anwendung von Polaroids, Automatenfotos, Heliogravüre und Rasterbildern.

Fragen der Wahrnehmung
Obwohl er kein im eigentlichen Sinn fotografisches Werk geschaffen hat, dienten ihm entsprechende Techniken immer wieder dazu, die Sicht der Welt in Frage zu stellen. Statt fotografische Abbilder von Wirklichkeit zu suchen, zielen seine künstlerischen Untersuchungen auf die Wahrnehmung selbst: Nicht was, sondern wie er etwas gesehen hat, steht im Vordergrund, das Interesse gilt der Sichtbarmachung eines (Wahrnehmungs-)prozesses. Was sich bei Markus Raetz am Umgang mit fotografischen Verfahren exemplarisch zeigen lässt, gilt für sein ganzes Werk, und so ziehen sich in der Ausstellung immer weitere Kreise um diesen Kern. In der Ausstellung werden sämtliche künstlerische Medien vereint, denen sich Markus Raetz in seinem Werk bedient: Zeichnungen, Druckgrafiken, Objekte und Installationen. Die repräsentative Ausstellung eröffnet nicht nur einen neuen Blick auf die Kunst von Markus Raetz, sie ist auch dank der spezifischen, auf die Räume des Aargauer Kunsthauses hin ausgerichtete installative Präsentation ein besonderes Ereignis.






Im Graphischen Kabinett: Das Echo des Privaten
Markus Raetz, heisst es, sei Zeichner aus Anlage und Passion. Der Künstler hat nicht nur ein umfangreiches zeichnerisches Werk geschaffen, sein gesamtes Schaffen kann unter dem Begriff «Mentalität Zeichnung» subsumiert werden. Aus Anlass der Ausstellung zeigt das Aargauer Kunsthaus im Graphischen Kabinett unter dem Titel «Aus dem Reich der Zeichnung: Das Echo des Privaten» ausgewählte Zeichnungen und Arbeiten auf Papier aus der Sammlung, darunter Werkgruppen von Robert Müller, Franz Eggenschwiler, Dieter Roth, Ilse Weber, André Thomkins, Heiner Kielholz, Hugo Suter, David Weiss, Sigmar Polke und Anselm Stalder. (akm/mc/th)
André Thomkins: Urs Graf Straat. 1975

André Thomkins: Urs Graf Straat. 1975

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