Aktienfokus Clariant: nach Quartalszahlen mit deutlichen Verlusten

Bis um 10.10 Uhr fallen Clariant um 1,00 CHF oder 5,4% auf 17,65 CHF zurück, der Gesamtmarkt (SMI) steht um 0,05% höher bei 6´005,91 Punkten.


Clariant hat die Erwartungen verfehlt
Clariant hat mit einem Umsatz von 1´992 Mio CHF und einem operativen Ergebnis vor Restrukturierungskosten von 139 Mio CHF die Erwartungen verfehlt. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2´092 Mio CHF und für den EBIT bei 164 Mio CHF. Einzig der Reingewinn von 72 Mio CHF fiel höher aus als vom Markt erwartet (47 Mio).


Kein Anlass für Änderung in der Einstufung
Das Ergebnis sei enttäuschend, gebe aber keinen Anlass, die Einstufung für Clariant zu ändern, heisst es in einer Einschätzung der ZKB-Analystin Nina Baiker. Das Ziel, die operativen Margen im Jahresverlauf zu verbessern, scheine anspruchsvoll.


Lobenswerte Aspekt
Baiker findet aber auch lobenswerte Aspekte: Positiv sei, dass Clariant trotz schwächerer Nachfrage die Preise erhöhen konnte. Im Jahresverlauf dürften zudem weitere Preiserhöhungen durchsetzbar sein, unterstützt von weiter steigenden Rohstoffpreisen.


Nur auf den ersten Blick enttäuschend
Für die Experten der Bank Julius Bär ist das Ergebnis nur auf den ersten Blick enttäuschend, dies vor allem wegen des Umsatzes. Das Ergebnis scheine aber gar nicht so schlecht zu sein, auch wenn man es mit dem starken Vorjahresquartal vergleiche, heisst es im Kommentar des Julius Bär Swiss Equities Sales Team. Die Bedeutung der Quartalszahlen sei allerdings zu relativieren, da sich das Unternehmen im Turnaround befinde.


Operative Ergebnis schwächer als erwartet
Operativ sei das Ergebnis schwächer ausgefallen als erwartet, schreiben weitere Privatbanken in ihren Einschätzungen, so zum Beispiel auch Vontobel-Analyst Martin Vögtli. Den höher als prognostiziert ausgefallenen Reingewinn erklärt er vor allem mit tieferen Finanzausgaben durch Fremdwährungs-Hedginggewinne sowie mit einer tieferen Steuerrate wegen Verlustvorträgen.


Auch Helvea zeigt sich enttäuscht
Bei Helvea tönt es hinsichtlich Enttäuschung nicht anders. Helvea-Analyst Patrick Lambert allerdings zieht Ciba SC aufgrund der Preismacht den Clariant-Aktien vor, wogegen für Julius Bär Clariant immer noch vorzuziehen sind. (awp/mc/ab)

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