Aktienfokus: Nobel Biocare nach Entscheid der MPA im Höhenflug

Professor Tomas Albrektsson und Lars Sennerby der Universität Göteborg hatten kritisiert, dass NobelDirect bei etwa einem Drittel der Patienten zu einem übermässigen Knochenschwund führe.


Arbeit für MPA erledigt
Die Arbeit für die Schwedische Arzneimittelbehörde sei nun getan, sagte MPA-Direktor Lennart Philipson gegenüber AWP. Die MPA hat die beiden Parteien jedoch aufgefordert, sich zusammenzusetzen und die zugrunde liegenden Daten sorgfältig zu studieren, um die Differenzen zwischen den Studienergebnissen zu erklären. Die MPA würde sich erst wieder einschalten, wenn sie darum ersucht würde, so Philipson weiter. Bis um 11.20 Uhr legen Nobel Biocare um 5,7% zu auf 296,25 CHF. Der Gesamtmarkt (SMI) kommt derweilen um 0,12% auf 7’849,71 Punkte voran.


Investoren vorsichtiger
Die Schwedische Agentur habe das Sagen gehabt, was «grosse Erleichterung» ausgelöst habe, sagte ZKB-Analystin Yasemin Ersan zu AWP. Nach diesem Fall seien die Investoren aber möglicherweise etwas vorsichtiger geworden, so dass die Kursverluste allenfalls nicht mehr ganz ausgeglichen würden. Mit diesem Entscheid sei zwar ein «grosser Teil» des Drucks von der Aktie gewichen, meinte Sybille Bischofberger, Analystin bei der Bank Leu, auf Anfrage. Am Markt kursierten aber weiterhin diverse Gerüchte um Implantate von Nobel Biocare.


Gewisse Vorbehalte bleiben
Grundsätzlich handle es sich bei diesem Entscheid um eine positive Neuigkeit, führte auch Christoph Gretler, Analyst bei der Credit Suisse, aus. Gewisse Vorbehalte blieben aber nach wie vor, habe doch die MPA darauf hingewiesen, dass zwischen den Ergebnissen der beiden Professoren aus Göteborg und den Resultaten von Nobel Biocare «signifikante Differenzen» bestehen würden.


Kein grosser Verkaufsrenner
NobelDirect werde aber wohl kein grosser Verkaufsrenner, da die Zahnärzte im allgemeinen sehr konservativ seien und im Zweifel lieber auf herkömmliche Implantate ausweichen würden.


«Sturm im Wasserglas»
NobelDirect macht nur rund 2% vom Gesamtumsatz aus. «Fundamental betrachtet handelt es sich also um einen Non-Event», so Gretler weiter. Auch auf die Reputation von Nobel Biocare habe «dieser Sturm im Wasserglas» in keinster Weise einen Einfluss. Er rechnet aber ebenfalls damit, dass weitere «kleine Stürme im Wasserglas» folgen könnten. (awp/mc/pg)

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