Aktienfokus: Novartis legen trotz guten Aclasta-Daten Verschnaufpause ein

Die am Morgen publizierten Phase-III-Daten zum Knochenmedikament Aclasta sind zwar positiv ausgefallen und werden am Markt entsprechend kommentiert. Doch die Bedeutung der Daten reicht nicht aus, um den Novartis-Kurs zu stützen. Um 10.25 Uhr notieren Novartis 0,56% tiefer auf 71,35 CHF, während der Gesamtmarkt 0,02% höher auf 8’231 Stellen steht. Novartis profitierten in den letzten Tagen von Umschichtungen aus Roche. Der Genussschein war nach einer negativen Meldung zu Avastin unter Verkaufsdruck geraten.


Studienergebnisse durchs Band positiv kommentiert
Den jüngsten Studiendaten zufolge vermindert eine jährliche Infusion mit Aclasta Knochenbrüche bei Frauen mit postmenopausaler Osteoporose (PMO) signifikant. Analysten haben die jüngsten Studienergebnisse durchs Band positiv kommentiert. Sie schöpfen daraus Hoffnung, dass Aclasta, das bereits in der Nichenindikation Paget-Syndrom zugelassen ist, bald auch bei Osteoporose eingesetzt werden kann.


Zulassungsantrag  im Jahr 2007
«Das volle Potenzial von 1,3 Mrd USD (Vontobel-Schätzung) ist von der Zulassung in Osteoporose abhängig», schreibt denn auch Guisep Demont von der Bank Vontobel. Er rechnet mit einem Zulassungsantrag für diese weitaus grössere Indikation im Jahr 2007. Novartis selber hat bei Vorlage der Erstquartalszahlen Ende April letztmals bestätigt, die Zulassungsanträge in den USA und der EU für die einmal jährliche Anwendung bei Osteoporose nach wie vor im Jahr 2007 einreichen zu wollen.


Umsatzpotenzial von 1 Mrd USD bis 2010
Karl Heinz Koch von LODH rechnet seinerseits mit einem Umsatzpotenzial von 1 Mrd USD bis 2010. Diese Schätzung erachtet er angesichts der jüngsten Studienergebnisse nun als «konservativ». Seines Erachtens beseitigen die Resultate eine Unsicherheit, was die Zukunft des Aclasta-Projekts betrifft. Die FDA hatte Anfang 2006 zusätzliche Daten aus laufenden Studien zur Osteoporose-Behandlung verlangt.


Zuversichtlich für Zulassungserweiterung
Die ZKB zeigt sich zuversichtlich, dass Novartis das Medikament bald auch für Osteoporose wird vermarkten können. «Nachdem Aclasta schon für die Behandlung der Paget-Krankheit vermarktet wird, gehen wir davon aus, dass die Zulassungserweiterung bald erteilt wird», heisst es dort in einem Kommentar.


Alle Studienendpunkte erreicht
Positiv sei unter anderem, dass alle Studienendpunkte erreicht worden seien, heisst es bei der Zürcher Bank weiter. «Damit zeigt sich diese Behandlung als wettbewerbsfähig im stark umworbenen, bedeutenden Osteoporose-Markt», so die Schlussfolgerung. (awp/mc/gh)

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