Aktienfokus: Schindler nach Halbjahreszahlen unter Druck

Reingewinn und Umsatz lagen zwar über den Erwartungen, wegen einer Verschiebung des Produktemixes fiel hingegen die EBIT-Marge im Aufzugs- und Fahrtreppengeschäft enttäuschend aus. Dennoch blieben die Kommentare der Analysten überwiegend positiv.


Bis um 10.30 Uhr geben die Namenaktien 1,35 CHF oder 2,0% auf 65,40 CHF ab, gehandelt sind knapp 3’500 Titel. Der Partizipationsschein verliert 1,05 CHF oder 1,6% auf 66,45 CHF bei einem Volumen von rund 32’000 Stück. Der Gesamtmarkt (SPI) zieht dagegen um 0,59% auf 6’323 Punkte an.


Unterproportionale Steigerung des EBIT
Die im Vergleich zum Umsatzwachstum unterproportionale Steigerung des EBIT wurde von Schindler mit einer Verschiebung des Produktemixes hin zum Neuanlagengeschäft begründet. Entsprechend fiel auch die EBIT-Marge leicht auf 8,6 von 9,2% zurück. Das Geschäft mit Neuanlagen weist naturgemäss tiefere Marge auf als das Servicegeschäft. Offenbar habe das Unternehmen den Fokus derzeit mehr auf Wachstum als auf Marge gerichtet, lautet dazu der Kommentar der Bank Vontobel.


Überraschender Margenrückgang
Der Margenrückgang der Sparte Aufzüge Fahrtreppen (AF) sei überraschend gekommen, heisst es in einem Kommentar der ZKB. Ohne die Verschiebung des Produktemixes hätte die Marge jedoch 9,6% betragen, schreibt ZKB-Analyst Martin Hüsler.


Dank starken Umsatzwachstums trotzdem zuversichtlich
Trotz des enttäuschenden Margenrückgangs bleibt Hüsler dank des «überraschend starken» Umsatzwachstums zuversichtlich für den Investment-Case Schindler. Ebenso sehen es die Deutsche Bank oder Helvea, die Research-Abteilung der Bank Pictet, die beide ihre Kaufempfehlung für Schindler bestätigen.


Sehr hoher Bestellungseingang
Die Deutsche Bank nennt den Bestellungseingang im Bereich AF zur Begründung gar «extrem hoch» und verweist wie Helvea auf den Umstand, dass sich die Umsätze aus Neuanlagen mit der Zeit auch im Servicegeschäft niederschlagen würden.


Sei der grosse Auftragsbestand von beinahe 5,7 Mrd CHF einmal abgebaut, werde sich der Produktemix normalisieren und nicht nur auf die EBIT-Marge sondern auch auf die Entwicklung des eingesetzten Kapitals einen positiven Einfluss haben, so die Meinung des Helvea-Analysten Volkan Göcmen. (awp/mc/ar)

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