Autogewerbe setzt verstärkt auf die Karte Umwelt

Beim Kauf eines neuen Autos spielen Umweltthemen eine zunehmend wichtigere Rolle, wie AGVS-Zentralpräsident Urs Wernli an einem Medien-Roundtable in Bern sagte. Die Branche, mit 31’000 Beschäftigten und einem Umsatz von 31,5 Mrd CHF ein gewichtiger Wirtschaftszweig, reagiert auf diesen Trend.


Kundschaft gut informiert
So haben die rund 4’000 Garagen in der Schweiz, die dem AGVS angehören, ihre Kompetenz in der Beratung der umwelt- und energiebewussten Kundschaft erhöht. Die Kundschaft sei in der Regel bereits vor dem Gang in die Garage sehr gut über Verbrauch und Energieeffizienz im Bilde, sagte Markus Hutter, FDP-Nationalrat und selbst Garagist. «Manchmal sogar besser als der Autoverkäufer.» Seit längerer Zeit unterstützt der Dachverband des Autogewerbes den Bund beim Umwelt- und Tankstellen-Inspektorat. Viele Garagen liessen sich inspizieren und setzten die Massnahmen um, sagte Wernli.


Umweltbeauftragter eingesetzt
Mit Markus Peter hat der AGVS darüber hinaus einen Umwelt-Beauftragten eingesetzt, der als Bindeglied zwischen den Garagisten, den Automobilisten und der Öffentlichkeit fungiert. Mit einem Umwelt-Leitfaden, von dem bereits über 30’000 Exemplare in Umlauf sind, werden die Garagen über die jüngsten Umwelttrends informiert.


Durchschnittler Treibstoffverbrauch sinkt
In der Tat hat die Autobranche wichtige Fortschritte auf dem Weg zu umwelt- und energieeffizienteren Fahrzeugen erzielt. So betrug der durchschnittliche Treibstoffverbrauch aller in der Schweiz verkauften Neuwagen im letzten Jahr 7,14 Liter pro 100 Kilometer. Das waren 0,3 Liter weniger als im Vorjahr.


Zielwert verfehlt
Der vom Bund festgelegte Zielwert von 6,4 Liter wurde damit zwar verfehlt. Die Entwicklung gehe zeitlich verzögert aber in die richtige Richtung, sagte Wernli. Dies nicht zuletzt auf Druck der Konsumenten. So verfügten 2008 zwei von fünf verkaufte Neuwagen über die höchste Energieeffizienz-Kategorie (A und B) – ein Rekord.


Potenzial bei Weiterentwicklung des Benzinmotors
Noch Potenzial sieht die Autobranche bei der Weiterentwicklung des Benzinmotors. An Bedeutung verloren haben Gasautos, von denen 2008 nur noch 1’000 (Vorjahr 2’450) verkauft wurden. Sehr beliebt sind Hybridautos, die die Vorteile des Verbrennungs- und Elektromotors kombinieren. Noch Zukunftsmusik sind Antriebe mit Brennstoffzellen. (awp/mc/pg/23)

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