Bankenvergleich: Eizenstat will Gelder für Holocaust-Überlebende

Stuart Eizenstat ist Sonderbeauftragter der US-Regierung in Holocaust-Fragen. Mit dem Bankenvergleich war im August 1998 der Streit zwischen der Schweiz und jüdischen Organisationen um nachrichtenlose Vermögen auf Konten von Holocaust-Opfern beigelegt worden.


1,25 Milliarden Dollar in Fonds überwiesen
Die Grossbanken UBS und CS zahlten 1,25 Mrd USD in einen Fonds, wofür alle Klagen fallen gelassen wurden. Bis Ende 2009 waren davon 1’086 Mio an insgesamt 451’770 berechtigte Personen ausgezahlt worden. Da rund ein Viertel der Holocaust-Überlebenden in den USA in Armut oder in höchst bescheidenen Verhältnissel lebten – und New York seien es sogar über ein Drittel – solle der Rest des Vergleichs an sie verteilt werden, riet Eizenstat. Er hatte schon in den Neunziger Jahren im Streit um die Rolle der Schweiz im Zweiten Weltkrieg die amerikanische Regierung vertreten.


Weitere Verwendungsvorschläge
Allerdings gibt es noch andere Vorschläge für die Verwendung des restlichen Vergleichs-Betrages. Helen Juntz, ein Mitglied der früheren Bergier-Kommission, die das Verhalten der Schweiz im Zweiten Weltkrieg untersuchte, hat laut Eizenstat eine Aufstockung der Gelder für Inhaber nachrichtenloser Konten vorgeschlagen. Von der 1,25 Mrd USD-Vergleichssumme waren 800 Mio für die Befriedigung von Ansprüchen auf nachrichtenlose Vermögen reserviert worden. Bis Ende 2009 wurden 570 Mio USD an über 17’800 Antragsteller ausbezahlt. Juntz vertritt die Ansicht, dass die Konten mehr wert waren als im Vergleich definiert. (awp/mc/ps/20)

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