Die Zunahme der Nachfrage war im ersten Quartal in allen Tätigkeitsgebieten spürbar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Auftragseingang lag mit 543,9 Mio CHF um 30,7% über dem entsprechenden Vorjahreswert. Beim Umsatz bekam die Industriegruppe dagegen noch den tiefen Auftragsbestand vom Beginn des laufenden Geschäftsjahres zu spüren. Insgesamt lag der Umsatz mit 475,1 Mio CHF um 22,8% unter dem Vorjahreswert.
Neue Stellen geschaffen
Auch beim Personalbestand zeigen sich Aufwärtstendenzen. Zwar liegt dieser mit 7’554 Stellen noch um 7,6% unter dem Vorjahr. Seit Anfang des Jahres wurden aber – vor allem aus saisonalen Gründen – 371 Vollzeitstellen geschaffen. Die Kostensenkungsmassnahmen des Vorjahrs hätten im ersten Quartal 2010 weitgehend abgeschlossen werden können, heisst es weiter.
Beim Auftragseingang deutlich über den Erwartungen
Bucher hat mit seinen Quartalszahlen die Markterwartungen beim Umsatz zwar verfehlt, beim Auftragseingang dafür aber deutlich übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 507,8 Mio CHF und für den Auftragseingang bei 496,0 Mio CHF.
Kuhn Group: In den USA profitiert – Marktlage in Europa schwierig
Die grösste Division, die Kuhn Group, konnte vor allem von einer verbesserten Investitionsneigung der Milch- und Fleischproduzenten in den USA profitieren. In Europa sei die Marktlage dagegen nach wie vor schwierig. Bei einem deutlichen Umsatzrückgang (-30,2%) stieg der Auftragseingang um 59,8%. Die Entwicklung der landwirtschaftlichen Einkommen bleibe aber unsicher und die teilweise hohen Lagerbestände hielten den Preisdruck hoch. Für die Kuhn Group bestätigt Bucher deshalb das Ziel, den Umsatz 2010 auf dem Niveau des Vorjahres zu halten.
Stabiler Markt für Kommunalfahrzeuge
Der Markt für Kommunalfahrzeuge habe sich im ersten Quartal 2010 als stabil erwiesen. Während der Umsatz der Bucher Municipal um 7,1% zurückging, stiegen die Aufträge um 6,9%. Nachgefragt wurden insbesondere Grosskehrfahrzeuge. Allerdings blieben die Auswirkungen der hohen Staatsverschuldungen und tieferen Steuereinnahmen schwer einzuschätzen, warnt Bucher.
Bucher Hydraulics: Verbessertes Marktumfeld
Auch bei Bucher Hydraulics habe sich das Marktumfeld rasch und erfreulich verbessert. Der Auftragseingang stieg dank tiefer Lagerbestände der Kunden und einer zunehmenden Nachfrage bei Baumaschinen und Fördertechnik um 43,6%. Der Umsatz nahm dagegen nur knapp um 2,5% ab. Mit Ausnahme von Italien konnte Bucher Hydraulics die Kurzarbeit aufheben.
Weiterhin tiefe Umsätze bei Emhart Glass
Bei Emhart Glass blieb der Umsatz (-32,9%) weiterhin tief. Der Auftragseingang stieg dagegen nur leicht an (+0,9%). Bei den Einzelgeschäften von Bucher Specials sank der Umsatz klar (-23,9%) während sich die Auftragseingänge (+9,2%) verbesserten. Vor allem die Weinproduktionsanlagen und der Handel mit Landmaschinen in der Schweiz entwickelten sich positiv.
Unsichere Entwicklung in den Hauptmärkten
Die Industriegruppe erachten den Geschäftsgang des ersten Quartals als im Rahmen der eigenen Erwartungen. Die Weltkonjunkturlage sei nach wie vor instabil und es bestünden Unsicherheiten über die Entwicklung in den Hauptmärkten von Bucher. Ohne Berücksichtigung der Wertminderungen von 2009 sei insgesamt mit einem Umsatz, einem Betriebs- und einem Konzerngewinn in der Grössenordnung des Vorjahres zu rechnen, bestätigt Bucher die im März gemachten Prognosen. (awp/mc/pg/07)
