Business-Knigge Mittelost (5): Kleider machen Leute

von Gérard Al-Fil


 


Dubai steht für Sommer, Sand und Sonnenschein, die pralle Urlaubsfreude eben. Doch geht es im vergleichsweise liberalen Golfemirat nicht ganz so leger zu wie am Mittelmeer. Ob im Hotel, zum Meeting oder beim Stadtbummel: konservative Kleidung ist allerorten angesagt.


 


Der Rock nicht allzu kurz, das Hemd nicht ganz so offen


Entgegen weitläufiger Vorurteile gibt es islamische Kleidungsvorschriften nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer. Das bedeutet: sowohl der allzu knappe Minirock als auch das sperrangelweit geöffnete Hemd im Tom Jones-Look sowie kurze Hosen haben bei Meetings nichts zu suchen. Damen fahren am besten mit einem Business-Hosenanzug, der sich auch unter Araberinnen grosser Beliebtheit erfreut. Obwohl in Dubai das Tragen eines Kopftuchs nicht Vorschrift ist und auch immer mehr einheimische Frauen auf den Hidschab verzichten, empfiehlt es sich für westliche Touristinnen eines im Reisegepäck zu haben, etwa für Ausflüge in den beengten Basar von Deira.


 


Polizei wacht auch über die Strände


In letzter Zeit schauen die Beamten wieder genauer hin, was Ferienreisende so anziehen. Am Strand sind ein «kurzes Umziehen» in aller Öffentlichkeit und «Oben-ohne» absolut tabu und den Weg zurück zum Parkplatz sollte man auf keinen Fall mit blossem Oberkörper beschreiten. Nach Angaben der Dubai Police wurden allein in den letzten sechs Wochen 1’461 Personen wegen Missachtung der Strandregeln verhaftet. Die Delikte reichten vom Tragen eines durchsichtigen Badeanzugs bis hin zum aggressiven Fotografieren weiblicher Strandgäste. Unbeobachtet sollte man sich nie wähnen: die Hüter des Gesetzes sind bei ihren Kontrollgängen häufig in Zivil unterwegs, konservativ gekleidet versteht sich.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert