CH-Eröffnung: Deutliche Abgaben im SMI – Novartis ex-Dividende

Dies führt im SMI zu zusätzlichen Abgaben. Auf die Pharmawerte laste vor allem die Budgetplanung des US-Präsidenten Obama, hiess es. Diese sieht unter anderem deutliche Senkungen bei Zahlungen an private Krankenversicherungen vor. Die neue Regierung sucht zudem nach einem legalen Weg, günstigere Nachahmerprodukte und Biotech-Präparate schneller zuzulassen. Bei den Finanzaktien dürften heute in erster Linie Gewinne mitgenommen werden. An der Wall Street hatte gestern ein Bericht zu den gestiegenen Problemen der Banken im vierten Quartal Abgaben im Sektor ausgelöst.


Bis um 9.35 Uhr verliert der SMI 117,07 Punkte bzw. 2,45% auf 4’653,71. Der breite SPI, bei welchem der Dividendenabschlag von Novartis nicht miteinberechnet wird, verliert dagegen lediglich um 1,43% auf 3’899,85 Stellen. Der 30 Titel umfassende, gekappte SLI gibt um 1,75% auf 664,82 Zähler nach.


Novartis üben am Freitag grossen Druck auf den SMI aus. Die Titel werden zwar mit 2,00 CHF ex-Dividende gehandelt, büssen aber mit 3,08 CHF auf 42,56 CHF deutlicher ein. Die GS der Konkurrentin Roche büssen mit 2,3% auf 129,90 CHF ebenfalls stark ein. Hier belastet nach wie vor die geplante Voll-Übernahme der US-Tochter Genentech.


Heute hat Roche Details zur Finanzierung respektive zu diversen Anleihen bekanntgegeben. Der Basler Pharmakonzern nimmt 16,5 Mrd in Dollar, 11,25 Mrd in EUR und 1,25 Mrd in britischen Pfund für die Übernahme auf. Händlern zufolge sei die Finanzierung zu attraktiven Preisen erfolgt. Dass mit dem Medikament Mabthera in der EU heute die Zulassung bei chronisch lymphatischer Leukämie gewonnen wurde, tritt dabei in den Hintergrund.


Zu Gewinnmitnahmen kommt es bei den Finanzwerten im SMI/SLI. Julius Bär verlieren 3,0% auf 28,28 CHF, UBS 3,0% auf 11,39 CHF, Swiss Re 2,4% auf 15,01 CHF, Swiss Life 2,0% auf 58,95 CHF oder CS 1,1% auf 28,04 CHF. Morgan Stanley hat für Julius Bär das Kursziel auf 37 von zuvor 40 CHF gesenkt, das Rating steht nach wie vor bei «Overweight». In Sachen UBS steht in den USA ein «alter» Rechtsstreit vor einer Entscheidung. Gegen die Bank und andere Grossunternehmen hatten Opfer der Apartheid Südafrikas Klage eingereicht. Die UBS hofft nun drei Wochen vor dem Entscheid auf eine Abweisung der Klage, wie heute berichtet wurde.


Gewinner gibt es bei den Bluechips nur wenige. So steigen etwa Givaudan und Swisscom je um 0,4%, Logitech um 0,2% und Geberit sowie Lonza je um 0,1%. Letztere hat heute vermeldet, dass sie für die irische Opsona den monoklonalen Antikörper «OPN-305» produzieren werde. Überdurchschnittlich hält sich das Schwergewicht Nestlé (-0,7% auf 37,62 CHF), dies nachdem die Analysten von HSBC das Kursziel auf 43 (von zuvor 47) CHF gesenkt haben.


Im breiten Markt haben einige Unternehmen Zahlen publiziert. Allen voran Kudelski (Aktie: +5,2%): Das Technologieunternehmen hat die Markterwartungen beim Umsatz und EBIT übertroffen. Ausserdem ist der Verlust geringer ausgefallen, als dies von Analysten erwartet wurde.


Rote Zahlen haben auch Infranor Inter (ungeh.) in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2008/09 und Santhera (-1,3%) im Jahr 2008 geschrieben. Allerdings seien bei Santhera die Ergebnisse dank guter Kostenkontrolle besser als erwartet ausgefallen, so ein Analyst.


Einen Gewinneinbruch musste Calida verbuchen, dennoch steigen die Titel um 2,4%. Das Ergebnis habe die Erwartungen übertroffen und der Wäschehersteller habe sich erfolgreich an die schwierigen Marktbedingungen angepasst, hiess es. Die Aktien der Immobiliengesellschaft PSP steigen nach soliden Zahlen um 3,8%. (awp/mc/ps/14)

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