CH-Eröffnung: Kaum verändert – Verschnaufpause auf Rekordniveau

Nach dem starken Anstieg von rund 150 Punkten während der letzten beiden Sitzungen dürfte dem SMI der Schwung für weitere klare Avancen momentan aber noch fehlen, vorerst ist eine Verschnaufpause angesagt. Zumal Roche nach diversen Studienresultaten im Zusammenhang mit dem ASCO-Meeting in den USA zu den schwächeren Werten gehören.


Der Markt sei derzeit stark überkauft, was ihn schwankungsanfälliger mache, heisst es in einem charttechnischen Kommentar der Deutschen Bank. Trotzdem seien die technischen Voraussetzungen für einen weiteren Anstieg gegeben. Der nächste Widerstand sei bei 9’580 Punkten, ein markanteres Ziel stelle aber die Region um 9’650/9’700 Punkte dar.


Der SMI steht um 09.35 Uhr 1,4 Punkte oder 0,01% minimst in der negativen Zone bei 9’530,06 Zählern, der breiter gefasste SPI steht 1,43 Stellen oder 0,02% schwächer bei 7’745,11 Punkte.


Im Fokus stehen ganz klar Roche, welche mit einem Minus von 0,7% auf 226 CHF zu den grössten Verlierern gehören. Das Unternehmen hat anlässlich der wichtigsten Tagung zur Krebsforschung in den USA (ASCO) über’s Wochenende verschiedene Studienresultate zu verschiedenen Medikamenten publiziert, wo erfahrungsgemäss die positiven Resultate hervorgehoben werden.


In Analystenkreisen werden die Ergebnisse als den Erwartungen entsprechend bezeichnet. Eine grössere positive Überraschung, welchen den Kurs hätte treiben können, ist jedenfalls ausgeblieben. Ausserdem wurden auch zu Konkurrenzprodukten positive Resultate vorgestellt. Novartis (-0,1% auf 69,15 CHF) halten sich vergleichsweise stabil.


Stärker unter Druck stehen nebst Roche einzig Julius Bär (-0,9% auf 92,80 CHF), nachdem der Deutsche Bank-Chef Ackermann am Freitag ein Interesse seiner Bank an Julius Bär verneint hatte.


Zur Schlussgruppe im SMI gehören zudem Syngenta (-0,7% auf 230,30 CHF). Die SWX Swiss Exchange hat eine Untersuchung wegen einer möglichen Verletzungen der Offenlegungspflichten für Managementtransaktionen eingeleitet.


Während schwergewichtige Titel wie Nestlé oder Credit Suisse kaum verändert im breiten Mittelfeld zu finden sind, rücken Clariant (+3,1% auf 21,85 CHF) getrieben von anhaltenden Übernahmespekulationen kräftig vor.


Weit oben sind auch Swiss Life (+1,0% auf 334,25 CHF) zu finden, welche von einem Interview des CEO Bruno Gehrig in der westschweizer Tagespresse vom Samstag Rückenwind erhalten. Gehrig äusserte sich zu einem möglichen Interesse von Private Equity-Firmen an Versicherungen. Ein solches sei zwar nicht auszuschliessen und der Aktienkurs von Swiss Life sei noch immer tief, für Private Equity seien Versicherungen grundsätzlich aber weniger interessant. Gleichwohl wird Swiss Life in Börsenkreisen im Zusammenhang mit diesem Interview als Übernahmekandidat gehandelt.


Im breiten Markt ziehen Burckhardt Compression um 4,2% auf 271 CHF an. Dabei hilft die Ersteinschätzung der UBS mit einer Kaufempfehlung und einem Kursziel von 300 CHF. Das Unternehmen wird am Dienstag Zahlen vorlegen. Die Aktien der EG Laufenburg verteuern sich um 2,3%. Das Unternehmen hat mit den Halbjahreszahlen zumindest mit dem Gewinn die Markterwartungen klar geschlagen. (awp/mc/ab)

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