Es sei etwas mehr Vorsicht eingekehrt, was sich auch in der wieder leicht anziehenden Nachfrage nach defensiven Titeln zeige, die den Markt stützen. Daneben fallen vereinzelt zyklische Titel durch grössere Avancen auf. Auch die Grossbankaktien können zulegen, während Assekuranzvaloren weniger gesucht sind.
Bis um 09.30 Uhr steigt das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,38% auf 6’912,19 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) legt um 0,34% auf 1’069,98 Punkte zu, und der breite Swiss Performance Index (SPI) steigt um 0,35% auf 6’076,29 Punkte.
Aus charttechnischer Sicht rufe die bestehende Flaggen-Struktur nach einer Aufwärtsbewegung in Richtung von 6’930 Punkten im SMI, schreiben die Charttechniker der Deutschen Bank in einem Kommentar. Im besten Fall könnten auch 6’950 erreicht werden. Widerstand habe der SMI bei 6’910, 6’940 und 6’970; Unterstützungen finde sich bei 6’870, 6’820 und bei 6’790.
Im Mittelpunkt des Interesses stehen heute UBS, die vor Beginn der Generalversammlung um 0,7% höher auf 18,18 CHF notieren. An der GV in Basel vor allem um die Frage, ob der Führungsriege der vergangenen Jahre die Décharge erteilt wird. In vorab verfügbaren Unterlagen sieht CEO Oswald Grübel die Grossbank auf Kurs, rechnet aber noch mit weiteren Geldabflüssen. CS (+0,6% auf 54,70 CHF) vermögen Schritt zu halten.
Die Grossbanktitel würden auch durch eine Rating- bzw. Kurszielerhöhung der HSBC gestützt, so Marktbeobachter. Das Institut bewertet UBS neu mit «Overweight», zuvor «Neutral», und hat das Kursziel auf 22 von 17,50 CHF angehoben. Für die CS hat die HSBC das Kursziel leicht auf 68 von 67 CHF erhöht. Julius Bär (+0,1%) hinken hinterher, GAM (-0,2%) verlieren leicht.
Assekuranzwerte sind in der Regel weniger gesucht, wobei Swiss Re (+0,2%) noch am besten abschneiden.
Die prozentual grössten Gewinn im SMI/SLI verbuchen Sonova (+2,1%). Die Titel würden von Aussagen des CEO Valentin Chapero in einem Interview gestützt, so Händler. Der CEO zeigt sich sowohl für das abgeschlossene Geschäftsjahr als auch für das laufende Rechnungsjahr zuversichtlich. Zudem stellt das Unternehmen am Kongress der American Academy of Audiology neue Produkte vor.
Auch Adecco (+0,9%) bekommen von einem Zeitungsinterview Schützenhilfe. CEO Patrick De Maeseneire bestätigte im März gemachte Aussagen und sagte, dass sich die Zahlen seit August 2009 Woche für Woche verbessert hätten und im ersten Quartals 2010 in den grossen Märkten wieder ein Wachstum zu verzeichnen gewesen sei.
Logitech (+1,9%) sind gemäss Marktbeobachtern im Zuge des guten Quartalsergebnisses von Intel gesucht.
Daneben fallen unter den Zyklikern noch Petroplus und Clariant (beide +0,8%) durch überdurchschnittliche Gewinne auf.
Nestlé (+0,6%) und Novartis (+0,4%) stützen. Roche (+0,3%) ziehen ebenfalls an.
Prozentual grösster Verlierer im SMI/SLI sind Bâloise (-0,5%). Bei Syngenta (-0,3% auf 277,40 CHF) hat Morgan Stanley die Einstufung auf neu «Equalweight» von zuvor «Overweight» zurückgenommen, das Kursziel jedoch auf 310 von 295 CHF erhöht. Das sich verbessernde Gewinnprofil des Unternehmens sei bereits im Aktienkurs eingepreist, begründet das Institut die Rückstufung. Zudem dürfte die Ankündigung von Monsanto, die Preise für Saatgut zu senken, Druck auf die Preise und Margen von Syngenta ausüben.
Im breiten Markt fallen Temenos (-3,4%) auf. Die Titel würden durch eine Zurückstufung der UBS auf neu «Neutral» von zuvor «Buy» belastet, so Marktbeobachter.
Nach Zahlen gewinnen Bossard um 2,0% und Vaudoise um 1,7%. Kudelski (+1,5%) hat eine Zusammenarbeit mit SkyLife im 3d-TV-Bereich vereinbart. (awp/mc/ps/10)
