CH-Eröffnung: Leichter – Unsicherheit vor US-Zahlen belastet

Die Industrieproduktion sinkt überraschend und die Arbeitslosenquote steigt. Die US-Börsen hatten nach dem Handelsende in Europa noch moderat zugelegt, schlossen aber dennoch im Minus. Zwar habe sich die Wall Street bis Handelsschluss von ihren Tiefständen erholt, aber die Skepsis über den Zustand der US-Wirtschaft halte an, so Teilnehmer.


Für den Nachmittag steht aus den USA die Veröffentlichung der BIP-Zahlen für das zweite Quartal auf der Agenda. Die US-Wirtschaft dürfte erneut kräftig gewachsen sein, wenn auch etwas schwächer als im Vorquartal.


Das Blue-Chips-Barometer SMI verliert um 09.30 Uhr um 0,43% auf 6’193,91 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) sinkt derweil um 0,34% auf 955,79 Zähler und der breite Swiss Performance Index (SPI) 0,25% auf 5’493,21 Stellen.


Wenig Luft nach oben lassen dem Index die Abschläge beim Schwergewicht Nestlé (-0,9%). Die Titel des Nahrungsmittelkonzerns schliessen damit an die Verluste des Vortags an. Die Pharmawerte Roche (-0,5%) und Novartis (-0,4%) tendieren ebenso im Minus. Novartis hat in den USA mit der Auslieferung des Grippe-Impfstoffes Fluvirin für die Saison 2010/2011 begonnen.


Die Grossbanken UBS (+0,2%) und CS (-0,6%), die in den vergangenen Tagen stark gestiegen waren, zeigen sich uneinheitlich. Bei der UBS haben die Analysten von Bernstein das Rating auf «Outperform» erhöht, ausserdem hat Barclays das Kursziel auf 15 CHF von bisher 13 CHF angehoben.


Holcim (-1,5%) werden vom wenig erfreulichen Ausblick des Konkurrenten Lafarge belastet. Lafarge präsentierte Zahlen zum Halbjahr wobei sich jedoch im zweiten Quartal eine Abschwächung des negativen Momentums zeigte. Die Aussage könne aufgrund der unterschiedlichen geografischen Struktur nicht direkt auf Holcim umgelegt werden, merkt die ZKB an.


Bei Lonza (-0,8%) hat unterdessen BlackRock am Morgen einen Erwerb von Anteil gemeldet. Aktuell hält die Gesellschaft 3,1% an dem Lifescience-Konzern.


Swisscom (unv.) profitieren bislang nicht von den Zahlen der italienischen Tochter. Fastweb sei weiterhin solide unterwegs, kommentiert die ZKB. Die Steuer-Affäre scheine der Gesellschaft nicht gross zu schaden, für die Muttergesellschaft sei das Ergebnis aber «weitgehend neutral». Der Ausblick wurde bestätigt.


Logitech (+0,7%) profitieren unterdessen von zahlreichen Kurszielerhöhungen. So erhöhten sowohl Deutsche Bank, als auch Morgan Stanley und Citigroup das Ziel.


Auf der Gewinnerseite stehen zudem die volatilen Transocean die 2,1% zulegen.


Bei den Nebenwerten präsentierte Sika (+2,4%) positive Halbjahreszahlen. Das Unternehmen habe ein solides und breit abgestütztes Umsatzwachstum erzielt, so die ZKB. Sika sei nicht zu bremsen, schreiben die Analysten weiter. Die Graubündner Kantonalbank (ungehandelt) legte positive Halbjahreszahlen vor.


Cosmo (+3,8%) konnte dagegen die Analystenprognosen nicht ganz erfüllen. Das Unternehmen verzeichne zurzeit ein solides Umsatzwachstum, schreibt unterdessen Vontobel. Der Grund für den Rückgang des Nachsteuergewinns sei die Neubewertung der in Schweizer Franken denominierten Put-Option, die im Rahmen der BioXell-Übernahme ausgegeben worden war. (awp/mc/ss/17)

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