Grundsätzlich fehle am Markt die Kauflust, heisst es im Handel. Aus Schweizer Sicht sind für den weiteren Handelsverlauf keine Impulse zu erwarten, kursrelevante Nachrichten fehlen weiterhin. Für Bewegung könnte allenfalls die Publikation der jüngsten US-Konjunkturdaten am Nachmittag sorgen. Ein Händler meinte daher, der heutige Tag werde am Nachmittag entschieden.
Bis um 11.40 Uhr verliert der Bluechipindex SMI 0,17% oder 15,87 Stellen auf 9’123,04 Punkte. Der breiter gefasste SPI notiert 0,15% oder 11,52 Punkte tiefer auf 7’447,23 Punkten.
Bisher wurden am Markt keine speziellen Bewegungen festgestellt, die mit der bevorstehenden Einführung der neuen Schweizer Aktienindizes zusammenhängen könnten. Einzig die Bewegungen von Lonza (-0,1 auf 109,90 CHF) seien etwas atypisch und könnten mit dem Druck der bevorstehenden Veränderungen zusammenhängen, mutmasst der Händler.
Unter Druck stehen am Freitag auch die Bankenwerte. Angesichts der Hedge-Funds-Krise und der schlechten Hypotheken begegnen Anleger diesen Werten weiterhin mit sichtlicher Zurückhaltung. Die Kurse seien daher wie bereits in den letzten Tagen von Angst und Nervosität bestimmt, sagt der Händler.
UBS drücken dabei besonders schwer auf den Gesamtmarkt. Die Titel verzeichnen Einbussen von 0,8% auf 72,70 CHF. CS verlieren mit 0,1% auf 86,75 CHF weniger deutlich. Der Vermögensverwalter Julius Bär zeigt sich von der allgemeinen Zurückhaltung wenig beeindruckt und gewinnt 0,4% auf 87,25 CHF. Damit knüpfen Julius Bär, die gestern erstmals seit dem Verkauf der UBS-Beteiligung wieder positiv im Fokus standen, an die Vortagesgewinne an.
Die Versicherungswerte spüren die Skepsis der Anleger ebenfalls. Swiss Re verlieren 0,7% auf 110,40 CHF, Swiss Life gehen um 0,5% auf 318,50 CHF zurück. ZFS und Baloise verlieren je 0,5% auf 376,00 CHF bzw. 119,40 CHF.
Nestlé (-0,1% auf 461,00 CHF) leiden unter leichten Gewinnmitnahmen. Der Titel verzeichneten gestern nach einer Höherstufung durch die Deutsche Bank und einem Aktienrückkaufprogramm des französischen Kosmetikkonzerns L’Oréal überdurchschnittliche Gewinne.
Syngenta hingegen können die Vortagesgewinne ausbauen und rücken um +0,21% auf 235,40 CHF vor. Der Saatgut- und Pflanzenschutzanbieter konnte gestern von starken Zahlen des Konkurrenten Monsanto profitieren.
An der Spitze des SMI befinden sich weiterhin die beiden Swatch-Titel (I: +2,2% auf 346,75 CHF; N: +1,4% auf 68,95 CHF). Nach einer Kursziel-Erhöhung durch die Credit Suisse hat Swatch mit einem Upgrade auf ‹Buy› durch die Deutsche Bank bereits das zweite Mal in dieser Woche positiven Zuspruch von einem prominenten Broker erhalten. Die jüngste Kursschwäche der Swatch-Valoren könnte die letzte Möglichkeit sein, sich in dem Unternehmen so günstig zu engagieren, schreibt die Deutsche Bank in ihrer Studie.
Swisscom, die ebenfalls eine Kurszielerhöhung erfahren hatten, notieren unverändert bei 419,75 CHF. Die Analysten von JP Morgan haben ihre Bewertungsmodelle nach der Übernahme von Fastweb durch die Swisscom neu beurteilt und das Kursziel für Swisscom auf 470 (460) CHF angehoben. Die Bewertung der Swisscom-Aktien sei weiterhin attraktiv. Das Anlagerating «Overweight» bleibt bestehen.
Am breiten Markt notieren Newron unverändert auf 65 CHF. Das Pharmaunternehmen hat mit Purdue Neuroscience Company einen kommerziellen Vergleich in Bezug auf Patente für bestimmte Wirkstoffe geschlossen. Gleichzeitig gab das Unternehmen bekannt, von der amerikanischen Gesundheitsbehörde FDA die Zustimmung für einen so genannten IND-Antrag (IND = Investigational New Drug) zur Durchführung von klinischen Studien mit Ralfinamide zur Behandlung neuropathischer Schmerzen erhalten zu haben.
Speedel knüpfen an ihre gestrigen Gewinne an und rücken um 4,3% vor. Das Rating für die Aktien wurde von den Analysten der Bank Vontobel auf «Sector Outperform» von bisher «Sector Perform» angehoben; das Kursziel wird auf 220 CHF von bisher 208 CHF erhöht. Als Grund wird die erhöhte Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Lancierung des Produktekandidaten SPP635 genannt. (awp/mc/ab)
