CH-Schluss: Aufwärtstrend im SMI hält an – Wall Street stützt

Die Krise der Staatsfinanzen hänge wie ein Damoklesschwert über dem Markt, meinten Händler.


Dennoch gelang dem SMI in der zweiten Handelshälfte die Wende: Die feste Tendenz an Wall Street und gute Konjunkturdaten aus den USA belebten den Markt und liessen die Kurse wieder steigen. Die US-Börse startete nach dem verlängerten Wochenende stark in die neue Handelswoche. In der Schweiz wurde die gute Stimmung in erster Linie von den Finanzwerten getragen, demgegenüber büssten Clariant und Givaudan nach Jahreszahlen deutlich an Wert ein.


Bei Börsenschluss gewann das Blue-Chips-Barometer SMI um 0,88% auf 6’497,66 Punkte. Der Tageshöchstwert zu Handelsbeginn von 6’516,78 Stellen wurde bei weitem nicht mehr erreicht. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,77% auf 984,73 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,72% auf 5’592,49 Punkte.


Die Grossbankenwerte Credit Suisse (+3,8%) und UBS (+2,9%) waren die Tagessieger bei den Blue Chips. Dem Sektor gaben beeindruckende Zahlen der britischen Bank Barclays Auftrieb. Zudem habe eine Analysten-Studie bei UBS Käufe ausgelöst.


Nebst CS und UBS kletterten auch andere Finanztitel wie Julius Bär (+2,1%), Bâloise (+1,5%), ZFS (+1,3%) oder Swiss Re (+1,6%) in die Höhe. Der Rückversicherer wird am Donnerstag den Geschäftsbericht vorlegen und aller Voraussicht nach einen Gewinn ausweisen.


Zu den Tagessiegern gehörten zudem konjunktursensitive Aktien: So legten Logitech um 2,6%, Petroplus um 2,2% oder Kühne + Nagel um 1,3% zu.


Auf der Verliererseite prägten Clariant (-4,7%) und Givaudan (-3,7%) mit massiven Abgaben das Bild. Beide Unternehmen hätten die Erwartungen mit den Jahreszahlen 2009 zwar einigermassen erfüllt, hiess es. Allerdings seien sowohl bei Clariant als auch bei Givaudan positive Überraschungen ausgeblieben. Ausserdem war die Berichterstattung zu Clariant von den Themen Restrukturierung und Stellenabbau geprägt.


Grosse Verluste mussten auch Nobel Biocare hinnehmen (-4,0%). Im breiten Markt verfehlte die Konkurrentin Straumann (Aktie: -5,1%) mit dem Geschäftsergebnis 2009 die Vorgaben der Analysten. Auch der Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr enttäuschte viele Beobachter.


Die Pharmaschwergewichte Roche (-0,1%) und Novartis (+0,1%) schlossen kaum verändert. Dagegen stützten Nestlé den Markt mit plus 0,9%. Der französische Kosmetikkonzern L’Oréal, an dem Nestlé massgeblich beteiligt ist, hat trotz enttäuschender Zahlen die Dividende erhöht. Zudem hat der US-Konkurrent Kraft Analysten zufolge einwandfreie Zahlen für das vierte Quartal 2009 abgeliefert. Nestlé wird am kommenden Freitag über das abgelaufene Geschäftsjahr berichten.


Die Aktien von Swisscom gingen am Ende mit 0,2% tiefer um. Die italienische Tochter Fastweb hat mit den Zahlen für 2009 die eigenen Ziele und die Markterwartungen im Grossen und Ganzen erreicht, der Ausblick fiel positiv aus. Der Mutterkonzern legt am Donnerstag Resultate vor.


Im breiten Markt büssten Mindset (-19,8%) nochmals kräftig an Wert ein, nachdem die Titel bereits am Montag um über 10% eingebrochen sind. Nach der angekündigten Demission der gesamten Geschäftsleitung, dem Rücktritt des Verwaltungsrates Paolo Tumminelli sowie des gesamten Engineering Teams wurden am Vorabend Details zu geplanten Kapitalmassnahmen bekanntgegeben.


Grössere Verluste mussten etwa auch noch Dätwyler (-5,2%), Santhera (-4,8%) oder Escor (-4,4%) hinnehmen. Zu den Gewinnern gehörten Accu Holding (+6,1%), Tornos (+5,3%) oder Looser (+3,8%). (awp/mc/pg/32)

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