CH-Schluss: Etwas leichter – Warten auf US-Zinsentscheid

Das Geschäft sei von Zurückhaltung geprägt gewesen, hiess es von Marktteilnehmern. «Die Fed dürfte den Leitzins um 50 Basispunkte senken, und dann werden die Karten neu gemischt», sagte ein Händler.


Am Nachmittag hatte es nach Veröffentlichung von US-Konjunkturdaten kurzzeitig Kapriolen am Schweizer Markt gegeben. Nach überraschend gut ausgefallenen Daten zur Beschäftigung im privaten Wirtschaftssektor der USA war der Standardwerte-Index kurzfristig deutlich gestiegen. Die kurz darauf bekannt gegebenen Daten zum US-BIP liessen die Aufschläge jedoch wieder dahinschmelzen. Die US-Wirtschaft hat im vierten Quartal überraschend deutlich an Schwung eingebüsst.


Der Swiss Market Index (SMI) verlor 32,58 Punkte oder 0,42% auf 7’671,81 Punkte. Der gekappte Swiss Leader Index (SLI) büsste 0,48% auf 1’172,49 Punkte ein und der breiter gefasste Swiss Performance Index (SPI) 0,44% auf 6’236,68 Punkte.


Licht und Schatten wechselten sich bei UBS und Roche ab. So mussten die Investoren bei der Grossbank die Publikation eines massiven Jahresverlustes von 4,4 Mrd CHF verdauen. Der Betrag hat selbst die pessimistischsten Prognosen übertroffen und die Marktteilnehmer zeigten sich entsprechend enttäuscht. Die Titel verbilligen sich um 1,6% auf 46,06 CHF. Im Plus schlossen dagegen CS (+0,3% auf 61,35 CHF), Julius Bär tendierten zur Schlussglocke auf dem Stand des Vortags von 74,65 CHF.


Roche (+2,2% auf 193,50 CHF) hat im vergangenen Geschäftsjahr 2007 Umsatz, Betriebs- und Konzerngewinn deutlich gesteigert. Aufgrund des Rekordergebnisses soll die Dividende um 35% angehoben werden. Der Pharmakonzern zeigt sich auch für das laufende Geschäftsjahr optimistisch und will beim Umsatz weiterhin über dem Markt wachsen. Die Kommentare zu den innerhalb der Erwartungen ausgefallenen Zahlen fielen mehrheitlich positiv aus.


Auf die Zähne beissen hiess es dagegen bei den Aktionären der Dentalimplantateherstellerinnen Nobel Biocare (-6,0% auf 260,50 CHF) und Straumann (-4,6% auf 280 CHF). Nachdem die Titel am Vortag noch im Sog der guten Zahlen des US-Konkurrenten Zimmer zulegten, sorgten heute Spekulationen über Auswirkungen einer möglichen wirtschaftlichen Abschwächung in den USA für Abgaben.


Am breiten Markt brachen Galenica (-17,1%) ein. Gut informierten Quellen zufolge wird das Eisenpräparat Ferinject in Dokumenten der US-Gesundheitsbehörde FDA wenige Tage vor dem Vorentscheid angeblich in Verbindung mit mehreren Todesfällen gebracht. (awp/mc/pg)

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