CH-Schluss: Fester bei ruhigem Handel – Finanzwerte gesucht

Die Finanzwerte standen mit Blick auf das am Berichtstag stattfindende Treffen der Finanzminister der Eurozone zur Eindämmung der griechischen Staatsschulden im Fokus.


Das Geschäft verlief Beobachtern zufolge ruhig und bei dünnen Handelsvolumina. Aufgrund der feiertagsbedingt geschlossenen Börsen in China, Hongkong, Korea und den USA fehlten sowohl Impulse aus Asien als auch aus Amerika. «Kaum Themen, kaum Umsätze», kommentierte denn auch ein Händler.


Bei Börsenschluss gewann das Blue-Chips-Barometer SMI 0,38% auf 6’440,76 Punkte. Der 30 Titel umfassende, gekappte Swiss Leader Index (SLI) stieg um 0,57% auf 977,22 Punkte und der breite Swiss Performance Index (SPI) um 0,38% auf 5’552,38 Punkte.


An der Tabellenspitze behaupteten sich am Berichtstag die Finanzwerte, allen voran UBS (+2,6%). Die Aktien der Grossbank hätten nach den Verlusten der Vorwoche ein gewisses Aufholpotential, hiess es in Marktkreisen. Ebenfalls deutlich gefragt waren Swiss Re (+2,5%); der Versicherer gehört zu den Unternehmen, die im Laufe dieser Woche Jahreszahlen vorlegen. Auch Swiss Life (+2,3%), GAM (+2,2%), Baloise (+2,0%) und ZFS (+1,7%) notierten mit an der Tabellenspitze. Credit Suisse (+0,4%) legten mit dem Marktdurchschnitt zu.


Noch deutlicher gesucht als die Finanzwerten waren unter den Blue Chips Givaudan (+3,6%). Der Aromen- und Riechstoffhersteller wird am morgigen Dienstag die Zahlen des Geschäftsjahres 2009 veröffentlichen. Die meisten Analysten gehen davon aus, dass sich der Wachstumstrend bei Givaudan im vierten Quartal fortgesetzt bzw. beschleunigt hat, zumal die Vergleichsbasis auch einfacher wird.


Überdurchschnittliche Gewinne verzeichneten auch Lonza (+1,7%), Clariant (+1,2%), SGS (+0,7%) oder Actelion (+0,7%). Clariant wird morgen ebenfalls über den Geschäftsverlauf des vergangenen Jahres berichten.


Auch Swatch (+0,7%) schlossen über dem Marktdurchschnitt. Die Aktien des Uhrenkonzerns waren bereits in der Vorwoche deutlich gefragt und mit einem satten Plus von 8,7% prozentual die grössten Kursgewinner unter den Blue Chips.


Dagegen waren die defensiven Schwergewichte Roche (+0,3%), Novartis (+0,3%) und Nestlé (-0,4%) kaum gesucht.


Am Ende der Tabelle fanden sich Synthes (-1,0%), Petroplus (-0,5%) oder Sonova (-0,5%). Bei Petroplus sprachen Händler von Verkäufen im Zusammenhang mit einer Streichung der Papiere aus dem «European Model Portfolio» von Morgan Stanley. Die Analysten begründeten ihren Entscheid mit der hohen Abhängigkeit des Raffineriekonzerns von einer Wirtschaftserholung in Europa.


Im breiten Markt avancierten OC Oerlikon (+6,0%) nachdem der Interims-CEO und Delegierte des Verwaltungsrats, Hans Ziegler, in einem Interview die vergangene Woche erfolgte Ernennung des neuen CEO kommentiert hatte. Nach den vielen Wechseln auf Top-Managementstufe wolle man auch personell eine höhere Stabilität als in der Vergangenheit erreichen, sagte Ziegler.


Dottikon ES schlossen nach vorgängigen Verlusten mit 2,0%. Der Spezialchemie-Hersteller hat eine Gewinnwarnung ausgesprochen und die Einführung von Kurzarbeit angekündigt. Die Bank Vontobel hat in der Folge das Rating auf «Reduce» von bisher «Hold» und das Kursziel auf 150 (240) CHF reduziert. Die Bank rechnet für Dottikon mit zwei schwierigen Jahren.


Einen regelrechten Absturz erlebten Mindset (-10,5%), nachdem die Führungsspitze auseinander gebrochen ist. Übers Wochenende wurde bekannt, dass die gesamte Geschäftsleitung des Unternehmens demissioniert hat und dass auch der Verwaltungsrat Paolo Tumminelli sowie das gesamte Engineering Team zurückgetreten ist. (awp/mc/ps/28)

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