CH-Schluss: Klar schwächer auf breiter Front

Die allgemeine Verunsicherung wirkte sich erneut bei den Finanzwerten am Deutlichsten aus. Allen voran standen die Grossbanken unter Druck. Die Anleger fürchteten, dass die ‹faulen Krediten› in den USA Wellen bis auf den Schweizer Finanzmarkt schlagen könnten, kommentierte ein Händler.


Der SMI schloss um 17.30 Uhr 0,37% tiefer auf 9’214,39 Punkten, der SLI verlor derweil 0,33% auf 1’418,00 Stellen. Der breite Markt, gemessen am SPI, fiel 0,33% auf 7’534,13 Zähler zurück.


Belastet von der US-Hypothekarkrise verloren UBS (-0,9% auf 72,95 CHF) und CS (-0,5% auf 87,85 CHF) deutlich an Terrain. UBS wurden von einer Branchenstudie aus dem Hause Dresdner Kleinwort zusätzlich belastet, die der UBS-Aktie gegenüber dem Kursziel von 77 CHF nur ein moderates Aufwärtspotenzial zuwies. Julius Bär (-0,3% auf 86,55 CHF) hingegen notierten dank einer markanten Kurszielerhöhung durch HSBC etwas über dem Markt.


Roche (-0,8% auf 216,50 CHF) drückten wie die Grossbanken auf das Kurstableau. Der Aufsichtsrat des US-Diagnostikkonzerns Ventana hatte die Übernahmeofferte des Baslers im Umfang von 3 Mrd USD als inadäquat zurückgewiesen. Zudem hatten die Analysten der Citigroup den Roche-Titel von ‹Buy› auf ‹Hold› zurückgestuft.


Gesucht waren einzig Synthes (+1,0% auf 148,50 CHF), Richemont (+0,3% auf 74,70 CHF) und ABB (+1,2% auf 29,25 CHF) als Tagessieger. Synthes seien im Vergleich zur Peer-Gruppe unterbewertet, meinte ein Händler. Zudem hätten Going-Private-Gerüchte der Aktie Flügel verliehen.


Bei Richemont verwiesen Händler auf Nachfrageimpulse in Zusammenhang mit einem am Mittwoch und Donnerstag in Moskau stattfindenden Investorenmeeting. Stützend hätte sich zudem eine positive Unternehmensstudie aus dem Hause Société Générale verwiesen. Die Bank hob das Kursziel von 80 auf 90 CHF an und bestätigte die Kaufempfehlung.


Nestlé (unv. auf 479,00 CHF) waren tagsüber ebenfalls stark gesucht, gaben gegen Börsenschluss jedoch noch etwas nach. Dennoch zeigte sich der Titel einmal mehr deutlich stärker als der Gesamtmark. Nachdem in den vergangenen Tagen das Angebot von Danone an Numico der Aktie Schwung verliehen hatte, wurden Nestlé nun von Gerüchten über einen möglichen Verkauf oder Teilverkauf der Alcon-Beteiligung gestützt.


Am breiten Markt verbilligte sich Dottikon ES um 2,3%; der Titel wurde Ex-Dividende von 8 CHF gehandelt. Burkhard Compression ermässigten sich um 1,7% (Ex-Dividende 3 CHF).


Metall Zug fielen 4,7% zurück. Geschäftsführer Heinz Buhofer hat das Gerücht dementiert, wonach die Gruppe die MZ Immobilien MZI verkaufen will. Swissmetal verloren 0,6%; die Gruppe hatte sich mit Sozialpartner auf einen Sozialplan geeinigt, der rückwirkend per 1. März 2007 in Kraft tritt und bis mindestens Ende Juni 2009 läuft. (awp/mc/pg)

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