CH-Schluss: Nach Berg- und Talfahrt kaum verändert

Bis zum Handelsschluss erholte sich der Leitindex nur zum Teil. US-Unternehmenzahlen fielen durchwachsen aus, wobei Morgan Stanley negativ überraschte. Die US-Bank verdiente im dritten Quartal unter anderem wegen eines schwachen Handelsergebnisses und einer Abschreibung weniger als im Vorjahr. Dies sorgte für Druck auf die Bankenwerte hierzulande. Die Wall Street zeigte sich derweil etwas fester. Am Abend steht noch der Konjunkturbericht der US-Notenbank, das «Beige Book», im Fokus.


Der Leitindex SMI schloss um 0,08% höher bei 6’477,20 Punkten. Der 30 Titel umfassende, aber gekappte Swiss Leader Index (SLI) verlor 0,02% auf 1’001,71 Punkte; der breite Swiss Performance Index (SPI) gewann 0,03% auf 5’746,80 Punkte.


Die stärksten Kursgewinne unter den Bluechips konnten Adecco (+2,4%) verbuchen. Deutlich besser als erwartete Quartalszahlen von Manpower hätten für Kaufinteresse aus dem In- und Ausland gesorgt, erklärte ein Markbeobachter. Auch Clariant (+1,7%) waren sehr gefragt, nach guten Zahlen des deutschen Konkurrenten BASF.


Bei Synthes (+1,2%) verwiesen Händler auf erfreuliche Zahlen des US-Mitbewerbers Stryker. Die für morgen Donnerstag angekündigten und schwach erwarteten Q3-Zahlen des Orthopädiekonzerns dürften im Kurs eingepreist sein, hiess es.


Gewinne verzeichneten auch Kühne+Nagel (+0,5%), die sich damit etwas von den während der vergangenen vier Tage erlittenen Verluste im Umfeld der Neunmonatszahlen erholten.


Die defensiven Nestlé (+0,5%) wären stärker gefragt als Roche (+0,1%). Auch Novartis (+0,1%) konnten vor der morgigen Zahlenpublikation kaum zulegen.


Actelion (unv.), die in jüngster Zeit von Übernahmefantasien profitiert hatten, konnten die Avancen nicht bis Handelsende halten. Das Unternehmen wird ebenfalls morgen Quartalszahlen publizieren.


Die Bankenwerte tendierten schwach, UBS bei -0,5% und Julius Bär bei -0,6%. CS verloren 0,3%, auch bei der Grossbank steht für morgen Donnerstag die Zahlenpublikation an.


Die US-Bank Morgan Stanley legte am frühen Nachmittag Zahlen für das dritte Quartal vor, die zum Teil als enttäuschend gewertet wurden. Wettbewerber Wells Fargo verdiente dagegen wegen deutlich geringerer Belastungen durch Kreditausfälle und einer Übernahme so viel wie noch nie.


Goldman Sachs hat derweil im Vorfeld der Drittquartalszahlen die Modelle für die europäischen Investmentbanken überarbeitet. CS werden dabei weiterhin mit «Buy» eingestuft, UBS unverändert mit «Neutral».


Lonza schlossen unverändert. Die Valoren werden von JP Morgan wieder abgedeckt und erhalten dabei das Rating «Neutral». Im laufenden Jahr habe Lonza von der zyklischen Erholung sowie von den Kostensenkungsmassnahmen profitiert, begründete der US-Broker in einem Kommentar. Allerdings sei im zweiten Halbjahr mit Gegenwind in Form von höheren Rohmaterialpreisen und stärkerem Preisdruck zu rechnen.


Die grössten Verlierer zusammen mit Petroplus (-1,5%) und Sonova (-1,1%) waren Transocean (-2,2%), die damit die am Vortag eingeleitete Konsolidierung der Gewinne der vergangenen zwei Monate fortsetzten.


Im breiten Markt gaben Valiant (-10,4% auf 157,90 CHF) erneut kräftig nach. Bereits an den Vortagen standen die Titel bei auffallend hohen Volumina überdurchschnittlich unter Druck. Am Montag habe ein grösserer Bestens-Verkaufsauftrag zwei Stopp-Loss-Limiten ausgelöst, die weitere Kursbewegungen nach sich gezogen hätten, erklärte die Bank auf Anfrage. Die Bank Vontobel hatte das Papier zudem am Dienstag auf «Reduce» von «Hold» zurückgestuft und das Kursziel auf 160 CHF von zuvor 200 CHF deutlich zurückgenommen.


Gottex gewannen nach dem früher als geplant veröffentlichten Trading-Update zum dritten Quartal 0,4%. (awp/mc/ps/29)

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