Credit Agricole steigert Gewinn deutlich – Aktie rutscht ins Minus

Nach der abschlossenen Integration des 2003 für knapp 20 Milliarden Euro übernommenen Konkurrenten Credit Lyonnais sieht Unternehmenschef Georges Pauget die Bank auf gutem Weg, ihre bis 2008 gesteckten Ziele zu erreichen. Die im Eurozonen-Auswahlindex notierte EuroSTOXX 50 Credit Agricole-Aktie war am Montag zunächst in Richtung Rekordhoch geklettert, rutschte aber bis zum frühen Nachmittag ins Minus. Der Gewinn sei um 51,9 Prozent auf 4,25 Milliarden Euro geklettert, teilte die Bank am Mittwoch in Paris mit. Nach Minderheitsanteilen habe der Überschuss 3,89 (Vorjahr: 2,5) Milliarden betragen.

Dividendenerhöhung um 42,4 Prozent
Die Dividende solle um 42,4 Prozent auf 94 Cent je Aktie erhöht werden. Die Bank konnte ihre Erträge vor allem im Investmenbanking deutlich ausbauen, aber auch alle anderen Bereiche legten stark zu. Zudem sei der Gewinnanstieg auf eine strikte Kostenkontrolle, eine günstige Entwicklung bei der Risikovorsorge sowie gute Marktbedingungen zurück. Der operative Gewinn vor übernahmebedingten Kosten, Risikovorsorge und weiteren Sonderposten sei um 28,3 Prozent auf 4,527 Milliarden Euro geklettert. Die Nettoerträge seien um 13,1 Prozent 13,9 Milliarden Euro geklettert. Die anteiligen Kosten an den Erträgen seien gesunken. Die so genannte Cost-Income-Ratio sei um vier Prozentpunkte auf 66,9 Prozent gesunken. Die Eigenkapitalrendite habe 15,8 Prozent betragen.

Synergieeffekte von 760 Millionen Euro erwartet im 2006
Einen Vergleichswert gab die Bank nicht an. Die Credit Agricole ist am Aktienmarkt trotz ihrer höheren Bilanzsumme mit etwa 45 Milliarden Euro rund vier Milliarden Euro geringer bewertet als Societe Generale , die wiederum eine höhere Rendite vorweisen kann. Die Integration der Credit Lyonnais sei abgeschlossen. Die letzten Restrukturierungskosten seien 2005 verbucht worden. Sie sanken von 333 Millionen Euro in 2004 auf 219 Millionen Euro. Bei den Synergien sei die Bank weiter als ursprünglich geplant. Credit Agricole bezifferte die Synergieeffekte im vergangenen Jahr auf 663 Millionen Euro und damit 43 Millionen Euro mehr als ursprünglich angesetzt. Im laufenden Jahr geht die Bank von positiven Effekten durch die Lyonnais-Übernahme in Höhe von 760 Millionen Euro aus.

Internationale Expansion geplant
Das Institut will ausgehend von einem starken Heimatmarkt international expandieren. Die Aktie verlor bis 12.30 Uhr um 1,50 Prozent auf 30,24 Euro. Zuvor war sie bis auf 31,80 Euro und damit bis auf fünf Cent an das Ende Februar erreichte Rekordhoch gestiegen. Die Analysten der Deutschen Bank bestätigten ihre «Buy»-Empfehlung und das Kursziel von 31,6 Euro. Die Qualität der Ergebnisse sei «sehr zufriedenstellend», hiess es zur Begründung. Auch die WestLB äusserte sich zufrieden und bestätigte den Titel mit «Add». Das Unternehmen habe ein gutes Ergebnis veröffentlicht und in fast allen Bereichen positive Abweichungen von den Schätzungen erzielt. Die Analysten von JP Morgan und Merrill Lynch bestätigten jeweils ihre «Neutral»-Empfehlung.

(awp/mc/hfu)

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