Delphi im 1. Quartal mit höherem Verlust als erwartet

Zwischen Januar und März sei wegen hoher Kosten und eines steigenden Wettbewerbsdrucks ein Fehlbetrag von 409 Millionen Dollar oder 74 Cent je Aktie angefallen nach einem Gewinn von 53 Millionen Dollar oder 9 Cent je Aktie im Vorjahr, teilte Delphi am Freitag mit. Vor Umstrukturierungskosten lag der Verlust bei 378 Millionen Dollar oder 68 Cent je Aktie (plus 22 Cent im Vorjahr). Analysten hatten mit 31 Cent Verlust je Aktie gerechnet.


Entgangene Steuervergünstigungen
Delphi begründet den hohen Verlust teilweise mit entgangenen Steuervergünstigungen im Heimatland USA. Der Konzern war davon ausgegangen 40 bis 50 Prozent der Vorsteuerverluste steuerlich geltend machen zu können. Beim Umsatz erfüllte Delphi die eigene Prognose und lag mit 6,9 Milliarden Dollar über der Durchschnittsschätzung der Analysten von 6,77 Milliarden Dollar.


Flaute in der Autokonjunktur
Unternehmenschef J.T. Battenberg verweist zudem auf die Flaute der Autokonjunktur: «Entgegen unseren Erwartungen trafen uns im ersten Quartal niedrige Produktionsvolumina mehrerer grosser Kunden in Nordamerika sowie steigende Rohstoffkosten. Wir gehen davon aus, dass diese Faktoren sich auch im weiteren Jahresverlauf auswirken werden.»


Jahresprognose nicht mehr zu halten
Deshalb ist laut Delphi die bisherige Ergebnisprognose für 2005 von einem Fehlbetrag in Höhe von 350 Millionen Dollar einschliesslich 150 Millionen Dollar Umbaukosten nicht mehr erreichbar. Auch beim Umsatz sei die Jahresprognose nicht mehr zu halten. Wegen des erwarteten Produktionsrückgangs beim Hauptkunden General Motors um sechs bis acht Prozent werde die Umsatzprognose von 29 Mill iarden Dollar um 900 Millionen bis 1,1 Milliarden Dollar geschmälert.


In Deutschland und Europa läufts gut
Delphi steckt seit Monaten in Schwierigkeiten. Die US-Börsenaufsicht SEC überprüft wegen Unregelmässigkeiten die Bilanzen der vergangenen vier Geschäftsjahre, der Finanzvorstand wurde gefeuert. Zudem wird ein Nachfolger für den scheidenden Konzernchef J.T. Battenberg gesucht. In Deutschland und Europa laufen die Delphi-Geschäfte dagegen gut. (awp/mc/ab)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert