Deutsche Gulf Finance will in Saudiarabien Wohnraum islamisch finanzieren

Von Gérard Al-Fil
Die neue Gesellschaft Deutsche Gulf Finance mit Sitz in Riad ist ein Joinventure der Deutsche Bank-Niederlassung in Riad, die 40 Prozent Anteile hält, und einer saudiarabischen Investorengruppe als Mehrheitseigner um Fahad Abdullah Al-Rajhi. Mit zunächst 110 Mio. Dollar Startkapital ausgestattet, soll Deutsche Gulf Finance zunächst im Königreich, später auch in Katar, Kuwait und Bahrain operieren. «Das neue Hypothekengesetz in Saudiarabien wird für ein robustes Wachstum im Bau- und Immobiliensegment in dem grössten arabischen Golfstaat sorgen», ist Deutsche Bank Chief Country Officer Jamal Al-Kishi überzeugt.

 

Hohes Bevölkerungswachstum
In Saudiarabien (28,6 Mio. Einwohner) stehen Immobilienfinanzierungen für weniger als 1 Prozent der Wirtschaftsleistung verglichen mit durchschnittlich 50 Prozent in den westlichen Industrianationen. Kuwait und die Golf-Emirate sind in diesem Punkt mit 6 respektive 7 Prozent den Saudis weit voraus. Weil die saudiarabische Bevölkerung schnell wächst und zwei Drittel der Einwohner unter 30 Jahre alt ist, fehlt Wohnraum. Bis 2015 müssen 1,2 Mio. neue Wohneinheiten her, um die wachsende Nachfrage zu decken, schätzt Deutsche Bank Research.

 

Immobilien zinslos finanziert
Deutsche Gulf Finance wird Immobilien ausschliesslich auf der Grundlage der koranischen Rechtsprechung Scharia finanzieren. Bei Islamic Home Finance kauft die Bank auf Basis des Modells «Murabaha» das Objekt und verkauft es zu einem höheren, auf Raten abgestellten Preis an den Kunden weiter. Eine laut Koran verbotene Zinszahlung wird so vermieden. Etwa die Hälfte aller Anlagevermögen basieren in Saudiarabien auf der Scharia.


 

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