EU-Eröffnung: Gut behauptet – Autowerte stark

An den europäischen Börsen laufen am Freitag die Verträge auf Aktien- und Index-Optionen aus. In den USA hatten uneinheitlich ausgefallene Unternehmensbilanzen unter anderem von Goldman Sachs und Bear Stearns Companies die Börsen etwas leichter schliessen lassen. Auch in Tokio gingen die Indizes etwas schwächer aus dem Handel. Händler zufolge schürten der hohe Ölpreis und der schwache Dollar neue Ängste über eine steigende Inflation in den USA.


Der europäische Leitindex EuroSTOXX 50 gewann 0,15 Prozent auf 4.372,65 Punkte. Der auch Schweizer und britische Werte umfassende STOXX 50 stieg um 0,34 Prozent auf 3.820,98 Zähler. Der Euronext 100 legte 0,13 Prozent auf 1.011,67 Punkte zu. In Paris ging es für den CAC 40 um 0,11 Prozent auf 5.695,17 Zähler nach oben. Der FTSE 100 gewann 0,36 Prozent auf 6.4252,00 Punkte.


Autoaktien profitierten von einer Branchenstudie von Goldman Sachs. Das Analysehaus hob den Automobilsekotor auf «Attractive». Renault gewannen 1,55 Prozent auf 98,30 Euro. Fiat legten um 3,07 Prozent auf 19,8200 Euro zu. Goldman Sachs erhöhte das Kursziel von 26 auf 30 Euro. Die Analysten rechnen damit, dass der italienische Autobauer mit dem nächsten Quartalsbericht seine Prognose anheben wird.


Bankenwerte stehen am Tag nach den Unternehmensbilanzen von Goldman Sachs und Bear Stearns weiter im Blick. Fortis legten 3,00 Prozent auf 27,43 Euro zu. Die belgische Finanzkonzern gibt zur Finanzierung der geplanten Übernahme von ABN Amro Holding Bezugsrechte im Wert von 13,4 Milliarden Euro zu einem Ausgabepreis von 15 Euro aus. Die Zeichnungsfrist beginne am kommenden Dienstag und ende am 9. Oktober, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Die Ausgabe der neuen Aktien sei für den 15. Oktober geplant.


Aktien von Northern Rock gewannen 1,19 Prozent auf 187,40 Pence. Das britische Finanzministerium hatte am Morgen bekannt gegeben, dass alle Einlagen, Kreditvolumen und Anleihen der Hypothekenbank von der am 20. September angekündigten Regierungsgarantie gedeckt sind. JP Morgan hat Medienberichten zufolge jedoch eine Notfallfinanzierung für Northern Rock abgelehnt. Die Citigroup senkte das Kursziel für die Aktien des Hypothekenfinanzierers von 400 auf 150 Pence und bestätigte den Titel mit «Sell».


Alitalia verloren nach Berichten über Übernahmeinteressenten 1,55 Prozent auf 0,8265 Euro. Air France-KLM hat einem Bericht von «La Stampa» zufolge ein vorläufiges Übernahmeangebot für die italienische Fluggesellschaft abgegeben. Der Titel verlor 0,08 Prozent auf 25,18 Euro. Alitalia selbst hat nach einem Bericht der «Financial Times» Gespräche mit der italienischen Fluggesellschaft Airone über eine mögliche Übernahme aufgenommen. Alitalia-Chef Maurizio Prato sei unterdessen dabei, die Kontakte zu anderen Parteien aufzufrischen, die zuvor Interesse gezeigt hätten, hiess von Seiten der Fluggesellschaft. Dazu gehören neben Air France-KLM auch die Lufthansa , Aeroflot und der Finanzinvestor TPG.


In Skandinavien gehörten Stora Enso mit einem Plus von 6,06 Prozent auf 13,83 Euro zu den stärksten Gewinnern. Der US-Papierhersteller NewPage teilte am Morgen mit, man wolle die Nordamerika-Sparte des finnischen Unternehmens für insgesamt 2,52 Milliarden US-Dollar übernehmen Stora Enso behält einen Anteil von 19,9 Prozent an dem neuen Unternehmen, das den Namen NewPage tragen soll.


Adecco verloren an der Züricher Börse 1,94 Prozent auf 70,65 Schweizer Franken. Morgan Stanely hat die Titel von «Equal-Weight» auf «Underweight» gesenkt. Nestle erholten sich mit einem Plus von 1,57 Prozent auf 518,00 Schweizer Franken. Am Vortag waren die Aktien des Lebensmittelkonzerns nach der Vorstellung des neuen Vorstandsvorsitzenden abgesackt. (awp/mc/ab)

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