EU-Eröffnung: Kursverluste – Bradford & Bingley-Gewinnwarnung

Der EuroSTOXX 50 verlor um 1,23 Prozent auf 3.731,33 Punkte. Der STOXX 50, der auch Schweizer und britische Werte umfasst, fiel um 0,96 Prozent auf 3.151,82 Zähler. Der FTSE 100 gab 0,85 Prozent auf 6.002,30 Punkte nach. Der CAC-40-Index verlor 1,28 Prozent auf 4.949,91 Zähler. In den USA hatte der Dow Jones leicht im Minus geschlossen – am Morgen stand der Future auf den US-Leitindex 65 Punkte tiefer als zum Handelsschluss am Freitag. Der Nikkei-225-Index ging am Montag unterdessen fester aus dem Handel. Der US-Ölpreis ist zum Wochenbeginn leicht gesunken. Am Nachmittag könnten frische Konjunkturdaten aus den USA neue Impulse geben.


Britische Banken gerieten nach einer aus der Kreditkrise resultierenden Gewinnwarnung von Bradford & Bingley unter Druck. Die Hypothekenbank hat einen der weltgrössten Finanzinvestoren ins Boot geholt. Der US-Fonds Texas Pacific Group werde mit 23 Prozent einsteigen, um die Finanzsituation der Bank zu stärken, teilte das Institut mit. Im Mai hatte die Bank bereits eine Kapitalerhöhung angekündigt. Am Wochenende war zudem Unternehmenschef Steven Crawshaw aus Gesundheitsgründen zurückgetreten. Die Aktien brachen um 27,48 Prozent auf 64,00 Pence ein. Auch HBOS, die ebenfalls schon eine Kapitalerhöhung angekündigt hatten, rutschten um 8,50 Prozent auf 366,00 Pence ab. Die Aktien der ebenfalls von der Finanzkrise gebeutelten UBS verloren 3,19 Prozent auf 24,30 Schweizer Franken.


Diverse Pharmaunternehmen stehen mit Studiendaten von der US-Krebskonferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) im Blick. Aktien der Schweizer Roche Holding gewannen nach Studiendaten zum Krebsmittel Avastin 3,45 Prozent auf 185,90 Franken. Die Daten zeigen laut Analysten, dass das Merck-Medikament Erbitux – anders als im Vorfeld der Onkologie-Veranstaltung teils befürchtet – keine Konkurrenz zum Roche-Produkt ist. Novartis stiegen 1,55 Prozent auf 55,60 Franken. Die Einnahme des Novartis-Medikaments Zometa hat zusammen mit einer Hormontherapie zu einer Reduktion von Krebsrezidiven bei Brustkrebs geführt.


Aktien der französischen Sanofi-Aventis verloren unterdessen 0,50 Prozent auf 47,67 Euro, hielten sich damit aber noch besser als der Markt. Der Pharmakonzern nannte die Phase-II-Studie des Krebsmedikaments TroVax zur Behandlung von Nierenkrebs «ermutigend», Händlern zufolge hatte JPMorgan die Titel allerdings auf «Underweight» gesenkt. GlaxoSmithKline stiegen 0,18 Prozent auf 1.115,00 Pence. Das Unternehmen hatte am Sonntag positive Ergebnisse aus drei Phase-II-Studien für Tykerb zur Behandlung von Frauen mit fortgeschrittenem Brustkrebs bekannt gegeben.


Aktien des niederländischen Versicherers Aegon gewannen unterdessen 2,07 Prozent auf 10,019 Euro. Aegon will seinen Gewinn über die nächsten vier Jahre zweistellig steigern. Der Überschuss aus fortgeführtem Geschäft solle bis 2012 jährlich um mindestens zehn Prozent zulegen. Die Kapitalrendite soll dem Konzern zufolge bis 2010 auf mindestens 14 Prozent und bis 2012 auf mindestens 15 Prozent steigen. Darüber hinaus bestätigte Aegon das Ziel, wonach das Neugeschäft bis 2010 1,25 Milliarden Euro erreichen soll.


Die Titel des französischen Versicherers AXA verloren 2,40 Prozent auf 22,165 Euro. Cheuvreux senkte die Aktien von «Outperform» auf «Underperform» und das Kursziel auf 26 Euro. Die Gewinnentwicklung im Jahr 2008 dürfte wegen der negativen Währungsentwicklung und der Schwäche auf dem Aktienmarkt schwächeln, hiess es zur Begründung. Ausserdem ist der französische Versicherer einem Bericht von «La Tribune» zufolge einer von acht Kandidaten, die für ein Gebot der Privatisierung von 35 Prozent der staatlich kontrollierten tunesischen Societe Tunisienne d’Assurance et de Reassurance (Star) ausgewählt wurden. (awp/mc/ps)

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