EU-Schluss: Sehr fest – Probleme beim Handel an Londoner Börse

Damit soll eine bedrohliche Krise des US-Finanzmarktes vermieden werden. Der Handel an der Londoner Börse wurde nach einer Reihe von Systemproblemen erst um 17.00 Uhr wieder aufgenommen. Für den EuroSTOXX 50 ging es um 3,09 Prozent auf 3.284,12 Zähler nach oben. Der STOXX 50 mit Werten aus Grossbritannien und der Schweiz sprang um 3,34 Prozent auf 2.846,46 Zähler nach oben. Der französische CAC-40-Index gewann 3,42 Prozent auf 4.340,18 Punkte. Der Londoner FTSE 100 kletterte um 3,92 Prozent auf 5.446,30 Punkte, nachdem im Tagesverlauf wegen technischer Probleme fast kein Handel stattfand.


Vor allem Finanzwerte profitierten von der Intervention der US-Regierung. Im EuroSTOXX 50 ging es für AXA um 12,47 Prozent auf 23,815 Euro nach oben. In London zogen HBOS um 11,43 Prozent auf 310,49 Pence an. Fortis gingen mit plus 1,71 Prozent auf 9,49 Euro aus dem Handel. Zwischenzeitlich hatten die Titel im Strom der US-Nachrichten bedingt festen Finanztitel mehr als acht Prozent gewonnen. Bei dem niederländisch-belgischen Finanzkonzern stand Händlern zufolge eine Meldung der belgischen Tageszeitung «De Standaard» im Blick, wonach Gespräche mit Investmentbanken über Mandatierungen für den Verkauf einiger Geschäftsbereiche geführt würden.


In Spanien gewannen Santander 5,49 Prozent auf 11,72 Euro, Union Fenosa legten um 0,06 Prozent auf 17,35 Euro zu. Medienberichten vom Wochenende zufolge stehen die Konzerne vor einem Verkauf ihrer Anteile an dem Ölunternehmen Cia Espanola de Petroleos (Cepsa) an IPIC, die staatliche Investmentgesellschaft Abu Dhabis. IPIC könnte sich diesen mit TOTAL teilen, hiess es in der französischen Presse. TOTAL-Aktien verbesserten sich um 2,20 Prozent auf 45,285 Euro.


Die regelmässig als defensiver eingestuften Titel des Pharmasektors liefen dagegen der branchenübergreifend steigenden Marktentwicklung hinterher und verzeichneten teils gar Verluste. So sanken GlaxoSmithKline um 1,61 Prozent auf 1.250,125 Pence, AstraZeneca konnten ihre Verluste bis zum Abend abschütteln und zeigten sich mit plus 0,15 Prozent auf 2.607,00 Pence kaum verändert. Sanofi-Aventis legten zwar um 0,94 Prozent auf 46,23 Euro zu, gehörten damit allerdings zu den schwächsten Werten im CAC 40. Andere Sektoren stünden in der Erholung höher in der Gunst der Anleger, sagten Händler.


Nokia drehten nach anfänglicher Stärke mit negativen Analystenkommentare ins Minus und weiteten die Verluste von rund 12 Prozent zum Wochenausklang um 1,76 Prozent auf 13,95 Euro aus. Sie sanken damit auf ein zuletzt im November 2005 gesehenes Kursniveau. Besonders negativ fiel die Studie der Deutschen Bank aus. Die Analysten senkten darin ihre Einstufung von «Buy» auf «Hold» und nahmen auch das Kursziel von 25 auf 16 Euro zurück. Nokia sei mit der Erwartung stabiler Marktanteile im Vergleich zum zweiten Quartal wohl zu optimistisch gewesen, hiess es. Die Warnung sei ein «Alarmsignal», zeige sie doch, dass sich selbst der Marktführer den anhaltenden Turbulenzen nicht entziehen könne. Darüber hinaus senkten auch Goldman Sachs, Credit Suisse, JPMorgan, Merrill Lynch, die Societe Generale sowie Cheuvreux und die WestLB ihre Kursziele.


Nur kurzzeitig in die Verlustzone ging es dagegen für Renault-Papiere. Händler verwiesen auf einen Pressebericht als Belastung, wonach das Wachstumsziel des Autobauers für 2009 ausser Reichweite liege und eine Senkung der Prognosen drohe. Der Finanzvorstand habe inzwischen jedoch eine Abweichung von den im Juli avisierten Zielen dementiert. In der Folge habe sich die Aktie wieder entsprechend erholt, so die Händler. Zu Handelsschluss kosteten die Papiere mit 55,45 Euro wieder 1,53 Prozent mehr als am Freitag. (awp/mc/ps/33)

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