EU-Schluss: Verluste – Ölpreis und Minus an Wall Street belasten

Der Londoner FTSE 100 fiel um 0,75 Prozent auf 5.312,60 Zähler. Für den französischen CAC-40-Index ging es um 1,20 Prozent auf 4.324,45 Zähler nach unten.


Aktien von Fluggesellschaften litten unter enttäuschenden Aussagen von Ryanair und den zuletzt wieder steigenden Ölpreisen. Europas grösste Billigfluglinie rechnet für das seit April laufende Geschäftsjahr mit einem Verlust von bis zu 60 Millionen Euro. Bestenfalls könnte beim Ergebnis eine Null erreicht werden, prognostizierte die Airline. Im Ende Juni abgeschlossenen ersten Quartal brach der Gewinn um 85 Prozent auf 21 Millionen Euro ein. Hauptgrund seien die drastisch gestiegenen Treibstoffpreise. Den Experten von Collins Stewart zufolge fiel der Reingewinn im ersten Quartal weit geringer aus als erwartet. Sie behielten ihre «Sell»-Einschätzung bei. Die Citigroup stufte die Titel des irischen Billigfliegers von «Buy» auf «Hold» herab. Analyst Andrew Light ging in einer aktuellen Studie davon aus, dass es weitere Restrukturierungsmassnahmen geben wird.


Die Ryanair-Aktie brach um 22,08 Prozent auf 2,58 Euro ein. Die Titel der britischen Konkurrenten easyJet und British Airways (BA) gaben deutlich nach – etwas robuster hielten sich dagegen die Notierungen der kontinentaleuropäischen Wettbewerber Air France-KLM und Lufthansa.


Bankenwerte wurden europaweit von der Nachricht belastet, dass es in den USA wegen der Kreditkrise zu weiteren Bankenzusammenbrüchen gekommen ist. Zudem empfahl die Citigroup, zu Lasten von Banken in Versicherer umzuschichten. Die Titel von Credit Agricole verloren 3,50 Prozent auf 13,80 Euro, Papiere von UniCredit sanken um 3,45 Prozent auf 3,83 Euro. Von dieser Entwicklung konnte sich auch die Aktie von Banco Bilbao Vizcaya Argentaria (BBVA) trotz guter Zahlen nicht abkoppeln – sie schloss 2,33 Prozent tiefer bei 11,72 Euro. Die zweitgrösste spanische Grossbank hatte im ersten Halbjahr wie von Experten erwartet den Gewinn vor Sonderposten zweistellig gesteigert und mit dem Zinsüberschuss die Prognosen der Experten übertroffen. In London verloren HBOS 7,33 Prozent auf 291,51 Pence.


Aktien von TNT fielen nach Quartalszahlen um 7,51 Prozent auf 22,18 Euro und waren damit Schlusslicht im Amsterdam-Exchanges-Index (AEX) . Zwischenzeitlich war es für die Papiere sogar bis auf 21,37 Euro nach unten gegangen. Mit seinem Zahlenwerk verfehlte der Postdienstleister die durchschnittlichen Markterwartungen. Laut den Analysten von Rabo Securities etwa hat der Gewinn vor Zinsen und Steuern der Expresssparte enttäuscht. Die Experten von Petercam ergänzten, dass der Ausblick für das Gesamtjahr nun nicht mehr realistisch sei.


Die Titel von Reckitt Benckiser hingegen legten nach Zahlen um 2,68 Prozent auf 2.604,00 Pence zu. Der britische Konsumgüterkonzern hatte im ersten Halbjahr bei Umsatz und Gewinn deutlich zugelegt. Zugleich sieht sich das Unternehmen im Plan, die Jahresziele zu erreichen. Börsianer nahmen die Zahlen freundlich auf. Pearson-Aktien stiegen um 1,76 Prozent auf 606,00 Pence. Das Unternehmen hatte im ersten Halbjahr sowohl seinen Vorsteuergewinn als auch seine Umsätze gesteigert. Händler sprachen von soliden Zahlen. Die Titel von Unilever legten um 1,50 Prozent auf 1.485,00 Pence zu. Der britisch-niederländische Konsumgüterkonzern verkauft sein Waschmittelgeschäft in Nordamerika an einen Finanzinvestor für 1,075 Milliarden US-Dollar in bar plus Aktien. Die Citigroup sprach von einem guten Verkaufspreis. (awp/mc/ps/34)

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