EU-Verlauf: Markt dreht ins Plus – «Klare Richtung fehlt»

Der CAC-40-Index gewann 0,51 Prozent auf 4.321,40 Zähler. «Nach der beträchtlichen Volatilität in der letzten Woche fehlt dem Markt eine klare Richtung», sagte Keith Bowman von Hargreaves Lansdown. Zudem warteten die Anleger noch auf eine Menge Quartalszahlen aus den USA, insbesondere aus dem Bankensektor. Nachdem vergangene Woche JPMorgan und die Citigroup ihre Zahlen veröffentlicht haben, stehen am späten Montagmittag die Zweitquartalszahlen der Bank of America auf der Agenda. Am späten Nachmittags könnten dann noch US-Konjunkturdaten für Bewegung sorgen.


In London ging es für HBOS um 2,66 Prozent auf 274,50 Pence bergab. Bei der britischen Grossbank stösst die jüngste Kapitalerhöhung auf geringes Interesse. Von den eigenen Anteilseignern sind HBOS zufolge bisher nur 8,29 Prozent der vorgesehenen neuen Aktien angenommen worden. Auch andere Finanzwerte in Grossbritannien sowie dem übrigen Europa gehörten zu den Verlierern.


Dagegen stemmten sich HSBC Holdings mit plus 1,67 Prozent auf 807,25 Pence gegen den negativen Trend. Die britische Grossbank und der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation (CIC) sprechen laut «Sunday Telegraph» über einen Einstieg bei HSBC. Beide Seiten hätten in den vergangenen Monaten mehrmals über ein mögliches Investment verhandelt, berichtet die Wochenzeitung ohne Quellenangabe. Ein möglicher Kauf von HSBC-Aktien werde aber wohl nur über die Börse erfolgen, da die Grossbank keine Kapitalerhöhung benötige. Ein HSBC-Sprecher habe die Informationen nicht kommentieren wollen.


An der Schweizer Börse verloren Roche Holding nach einem Übernahmeangebot und Zahlen als Schlusslicht 2,00 Prozent auf 176,00 Schweizer Franken. Der Pharmakonzern hat den Aktionären ein Angebot zur Übernahme aller ausstehenden Aktien von Genentech zum Preis von 89 Dollar je Aktie oder insgesamt rund 43,7 Milliarden Dollar unterbreitet. Roche hält seit 1990 eine Mehrheitsbeteiligung an Genentech und besitzt derzeit 55,9 Prozent aller ausstehenden Aktien. Zudem hat Roche im ersten Halbjahr einen Rückgang bei Umsatz und Reingewinn verzeichnet. Nach Einschätzung von Börsianern drängten die Übernahmenachrichten die vorgezogenen Zahlen in den Hintergrund.


In Amsterdam litten Wolters Kluwer unter einer Ausblickssenkung und gaben um 1,79 Prozent auf 14,27 Euro nach. Der Wissens- und Informationsdienstleister rechnet für das Gesamtjahr angesichts der aktuellen Marktbedingungen nur noch mit einem organischen Wachstum von drei Prozent – bisher war er von vier Prozent ausgegangen.


Nachrichten von einer Übernahme drückten Sanofi-Aventis mit 0,94 Prozent auf 45,26 Euro ins Minus. Der französische Pharmakonzern übernimmt den Geschäftsbereich Symbion Consumer der australischen Primary Health Care. Der Kaufpreis betrage 560 Millionen australische Dollar (344 Mio Euro), hiess es. Unibail-Rodamco gaben um 0,90 Prozent auf 136,31 Euro nach. Die Investmentgesellschaft für Gewerbeimmobilien hat dem grössten spanischen Immobilienkonzern Metrovacesa zwei spanische Einkaufszentren abgekauft. Inklusive Transaktionskosten sei der Deal 434 Millionen Euro schwer, teilte Unibail mit.


Auch Analystenkomentare bewegten die Kurse. Eine Hochstufung liess Alstom um 2,69 Prozent auf 73,56 Euro steigen. Mit Verweis auf die Auftragsstärke bei dem französischen Bahntechnikkonzern hat die Deutsche Bank die Aktie von «Hold» auf «Buy» hochgestuft und das Kursziel von 73 auf 85 Euro angehoben. Für Syngenta ging es um 4,81 Prozent auf 283,50 Franken hoch. Exane BNP Paribas erhöhte das Votum für die Titel des Agrochemiekonzerns von «Neutral» auf «Outperform», senkte aber das Kursziel leicht von 329 auf 325 Franken. (awp/mc/ps/19)

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