Kuoni muss bis zu 100 Mio CHF Überschuldung abschreiben

Der Ferienverein ist Mehrheitsaktionär des Hotelresorts Las Playitas auf den Kanarischen Inseln, an der Kuoni selber 35% hält. Der Ferienverein habe nun Kuoni informiert, aufgrund von Wertberichtigungen auf zahlreichen seiner neun Hotelkomplexe überschuldet zu sein und somit den finanziellen Verpflichtungen nicht weiter nachkommen zu können, schreibt Kuoni am Donnerstag in einer Mitteilung.


Fertigstellung von Las Playitas betroffen
Davon sei unter anderem die Fertigstellung des inzwischen teilweise eröffneten Las Playitas betroffen, heisst es weiter. Als Folge davon sei heute die Werthaltigkeit von Kuonis Minderheitsbeteiligung an der Hotelanlage nicht mehr gegeben. Aufgrund der rechtlichen Situation könne derzeit keine Prognose über den weiteren Verlauf des Projekts gemacht werden.


Zu Lasten der Jahresrechnung 2005
Der Verwaltungsrat von Kuoni hat aufgrund dieser Mitteilung des Berner Ferienvereins entschieden, diese Investition vollständig zu Lasten der Jahresrechnung 2005 abzuschreiben, führt der Reiseveranstalter in der Mitteilung weiter aus. Das Jahresergebnis werde um 33 Mio CHF (n. St.) geschmälert. Es könnte sich für Kuoni ein zusätzlicher maximaler Rückstellungsbedarf von netto 65 Mio CHF (n. St.) ergeben. Sollte dem so sein, müsste Kuoni im Geschäftsjahr 2005 einen Konzernverlust ausweisen.


Auf eine allfällige Abschreibung hingewiese
Bereits bei Vorlage der Neunmonatszahlen wies Kuoni darauf hin, dass im Rahmen des Verkaufs der Beteiligung an Las Playitas eine Abschreibung anfallen könnte. Kuoni schätzte intern diesen Betrag damals auf 33 Mio CHF (nach Steuern). Mit dieser Summe hätte der Reiseveranstalter für das Geschäftsjahr 2005 eigenen Angaben zufolge nach wie vor ein positives Reinergebnis für das Jahr 2005 vorlegen können.


Zufrieden mit dem Geschäftsgang
Die Geschäftsleitung von Kuoni ist zufrieden mit dem Geschäftsgang im Vorjahr. Umsatz und Betriebsergebnis (EBITA) hätten sich entsprechend den im Neunmonats-Bericht aufgeführten Erwartungen entwickelt, so das Communiqué.


Begonnene Strategie wird fortgeführt
Die gute Cashflow-Entwicklung im Vorjahr werde durch die am Morgen angekündigte Wertkorrektur nicht beeinträchtigt, heisst es weiter. Somit werde der Verwaltungsrat der Gruppe die vor einem Jahr begonnene Strategie des aktiven Bilanzmanagements fortführen und nicht benötigte Liquidität den Aktionären zukommen lassen. (awp/mc/ab)

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